Hallo,
ich bin Julian, 22 Jahre alt und habe vor einer Woche an der FH-Bochum mit dem Bauingenieurwesen angefangen, es laufen allerdings momentan nur die Mathevorkurse. Zuvor habe ich seit vielen Jahren gedacht Architektur ist genau mein Ding und das wollte ich immer mal studieren. Während der Schulzeit habe ich auch diverse Praktika in kleineren Architekturbüros absolviert und fand das Ganze auch super interessant. Im letzten Jahr ging es dann aber um das Studium und ich habe mich während meiner Zivildienstzeit mehr und mehr gegen dieses Studium entschieden und mich (vorallem auch wegen der Arbeitsmarktlage) fürs Bauingenieurswesen entschieden damit der Studienaufwand wenigstens später mit einem Job belohnt wird. Damit lasse ich mich in ein reines Ingenieursstudium fallen und bin nun garnicht mehr so sicher ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. In den Vorkursen sind natürlich Architekturstudenten/studentinnen mit denen man ins Gespräch kommt und da ertappe ich mich selbst wie ich ein wenig neidisch auf diese Leute bin. Soll jetzt nicht heißen das ich denen das nicht gönne, allerdings zweifel ich an meiner Entscheidung und weiß nicht ganz was ich machen soll. Bei den Bauingenieuren stehen Naturwissenschaften auf dem Programm die bis auf Mathe eigentlich nie meine Lieblingsfächer waren aber ich mir zutraue das alles zu lernen. Den späteren Beruf stelle ich mir allerdings als Architekt sehr viel interessanter vor und mal abgesehen von Arbeitsmarkt und Gehaltsvorstellungen wäre das meine erste Wahl gewesen.
Jetzt weiß ich nicht recht wie ich weiter machen soll, bei den Ingenieuren bleiben oder doch das Architekturstudium?
Worüber ich mir aber große Gedanken mache, bin ich denn überhaupt für den Studiengang geeignet??? In Bochum gab es einen Eignungstest für die künstlerische Begabung und ich habe hier im Forum auch schonmal nach so einem Test gesucht. Ich weiß wohl was in etwa vorkommen wird, ob meine Eignung reicht weiß ich aber nicht. Selber zeichne ich eigentlich eher garnicht in meiner Freizeit und ich bin auch nicht unbedingt das Zeichengenie schlechthin. Allerdings habe ich während meiner Praktikumszeit auch nicht viel von handlichen Zeichnungen mitbekommen. Viele gestalterische Sachen waren meiner Meinung nach erlernbar und nicht unbedingt durch eine künstlerische Ader geprägt. Ansonsten wurde aber auch nicht so super viel gestaltet wie ich finde und beim großteil der Arbeit ging es eben um viele andere Dinge.
Was meint ihr? Muss man unbedingt der Zeichen-Crack sein oder sind viele Dinge erlernbar und einfach nur Übungssache?
Ich finde die Arbeit wie gesagt super interessant und weiß nur nicht so wirklich ob ich der richtige dafür bin und nochmal wechseln soll. Heute bin ich natürlich stinksauer den Test nicht gemacht zu haben, da hätten sie mir wenigstens sagen können "Junge du taugst nichts für den Beruf"
Habt ihr Tipps und Ratschläge wie ich weiter vorgehen soll? Lassen sich die Leute an der FH eventuell auf einen nachträglichen Test für einzelne Personen ein? Es muss ja nicht gleich ein Studienplatz sein
Ich würde halt eher gerne wissen ob es sich lohnt auf so einen Studienplatz zu warten oder ob ich so eine Prüfung eh nicht schaffen würde.
Über Arbeitsmarktlage und Gehälter mache ich mir momentan komischerweise keine Gedanken mehr, es soll halt einfach mein Ding sein und mir Spaß bringen. Die Jobaussichten sind zwar nicht rosig, ich denke aber wenn man sich einsetzt und einen guten Abschluß macht, dann sollte auch diese Hürde zu meistern sein obwohl ich vor kurzem noch anders darüber gedacht habe.