Architektur ist Baukunst und hat mit gewöhnlichen Bauwerken nichts zu tun - und daher berechtigt zu filtern...
Eigentlich, aber wir reden ja von "anzunehmender" Architektur...
ich frage mich auch immer, warum "leer-RAUMdarstellung" von real exisitierenden Gebäuden genau das Gegenteil von dem sind, was in vorher getätigten Renderings inflationär mit vielen Menschen (nota bene Gauss-graus weichgezeichnete Objekte) der Fall war. Aber ebenfalls schlimm ist ja die Tatsache, dass das Gebäude scheinbar nur den blauen Himmel und grünen Rasen als Aussen kennt, sofern es sich also um kein Baulückenobjekt handelt.
Was wäre wenn ein Gebäude erst nach einer Zeit der "Einlebung" veröffentlicht wird?
Was wäre wenn die Darstllungsethik allein dem real-der-Dinge-orientierten Fotografen überlassen wird? Das hat ja dann mit der Suche des vorhandenen Genius loci zu tun... Und dies ist nicht immer kongruent mit dem, was Architekten sich "vorgestellt" haben. Es wäre wissenswert, wie Magnum, die renommierte Fotografenzunft, mit dieser Problematik umgeht??
Was wäre, wenn Gebäudenutzer zu Wort kommen - einfach mal als Ausgleich? Ob sie die Ikonographie verstanden haben und zu schätzen wissen.
Wenn ein namhafter Berliner Architekt den Aachener Studenten von seinen Malheurs so ehrlich zu berichten weiss, würde man wünschen, so etwas auch in den Zeitschriften wieder zu finden. Welche Zeitschrift würde diese "konstruktive" Ehrlichkeit wenigstens in ausgewählten Artikeln á la Marcel Reich Ranitzki-Manière abdrucken? Für meine Begriffe verzeihe ich es der Zeitschrift Detail für die virginen Darstellungen, es geht vorergründig um gute Konstruktionsbeispiele - eine andere Wahrnehmung als dies es bei DB oder DBZ der Fall ist, wo ich das Gefühl nicht loswerde, dass die Schreiber ganz schön unter der Fuchtel des "So bitte Darstellen" der Architekten stehen. Das Wort Kritik nimmt die Bauwelt erst auf der letzten Seite ernst, wo man es gewöhnlich mit dummen Häusle-Bauern zu tun hat, also die völlig andere Extreme.
Ich persönlich bin der Meinung, dass nicht unbedingt Menschen in einer Darstellung fehlen, sondern die menschlichen Spuren einer "Be-Nutzung" des Ortes auch ausreichen würden. Und wie das wohl festzuhalten (also Nicht zu verwechslen mit Darzustellen) sei, würde ich einem ich echt einem versiertem Fotografen überlassen.