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leinado
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leinado: Offline

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leinado is on a distinguished road

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Datum: 13.09.2006
Uhrzeit: 17:46
ID: 18318



Re: Re: Überdachte Stadt #4 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by mika
Warum wohl ?
Okay, Du sagst, Du hast mit Architektur nichts am Hut, deshalb weißt, Du wohl auch nicht, dass es schon einige solcher Ansätze gab. Es wird übrigens wohl auch weiterhin dran geforscht. Watergy ist z.B. ein solches Project. An der TU-Berlin gibt's oder gab's zu mindest mal so ein Projekt. Aber die Antwort steckt bereits in Deiner Frage. Es ist zu teuer bzw. ohne es jemals gebaut zu haben, ist man nicht in der Lage, Kosten und Nutzen nachweislich gegen einander auf zu rechnen. Und daran scheitert im Moment so ziemlich alles. Geld regiert die Welt, und Geld ist sehr konservativ - hat Angst vor Experimenten.
Ja, sehr schade. Was wären denn die großen Städte auf der ganzen Welt ohne ihre großen und berühmten Bauwerke? Viele Städte oder Länder sind doch gerade wegen dieser Bauwerke weltweit bekannt.
Ich denke mal der Grundstückspreis wird 1000 € / m² nicht überschreiten, denn für 2,54 Milliarden Euros müsste man doch so ein Ding realisieren können?! Es wäre doch für Deutschland oder andere Länder ein sehr großes Prestigeobjekt.

Zitat:
Originally posted by Florian
Ich hoffe, ich enttäusche Dich jetzt nicht, wenn ich Dir sage, dass Du nicht der erste bist...
Natürlich nicht Die Enttäuschung wäre groß gewesen, wenn noch niemand außer mir an so etwas gedacht hätte.

Zitat:
Bezweifle ich. Dir fehlen in Deiner Überlegung Windsog und Winddruck, die horizontal wirken....
Ja das stimmt schon. Da müsste man mal berechnen, ob das ein Problem geben könnte. Aber der Mittelpfeiler muss ja nicht unbedingt diese Kräfte aufnehmen. Er kann ja entsprechend nachgeben und den Drahtseilen die Arbeit überlassen.

Zitat:
Die enorm hoch wären. Bei einer Seilkonstruktion wäre das Seil über 1 km lang. Da sind schon die eigen Lasten ein Problem.
Bei der Akashi-Kaikyo-Brücke haben wir eine Mittelspannweite von fast 2000 Metern und es sind noch viel längere Hängebrücken in Planung. Hier muss das Drahtseil ja nicht nur sich selbst tragen, sondern auch noch die Hänger und die Fahrbahn mit Verkehr und muss zusätzlich auch noch Erdbeben und Windsicher sein.
Die Widerlager bräuchten theoretisch weder Fundament, noch Eigengewicht, wenn man die vielen Widerlager als ein stabiles, Ringförmiges Widerlager sieht.

Zitat:
Setzt meiner Meinung nach ein steifes System voraus,...
Selbst wenn.. Jedes Trapez meiner Konstruktion besteht ja aus den dicken Tragseilen und den dünneren Querseilen. Betrachtet man so ein einzelnes Trapez für sich alleine, gibt es kaum Bewegungen. Wahrscheinlich nicht viel mehr als bei einem steifen System.

Zitat:
was den Konstruktions- und Materialaufwand enorm erhöht, neben den technischen Bauteilen für den Luftdruck.
Das Gewicht der dünnwandigen Kunststoffrohrleitungen für die Druckaufrechterhaltung ist vernachlässigbar.

Zitat:
Energetisch ist die Druckaufrechterhaltung auch nicht ohne...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kissen viel Luft verlieren und der Energieaufwand eine relevante Größe so eines Bauwerkes wäre.

Zitat:
- Was passiert mit dem Schnee auf Deiner Konstruktion - dann ist es drinnen ziemlich düster...
Auf den steilen Abschnitten rutscht der Schnee auf der glatten Folie ab. Da wo er liegen bleiben würde, kann man den Schnee mit Salzwasserberegnung bekämpfen. Oder in den Luftkissen wird bei Bedarfsfall warme Luft gepustet, so dass es knapp über 0°C ist. Das verbraucht übers Jahr gerechnet sehr wenig Energie, denn so oft schneit es ja nicht, zumindest bei uns hier nicht.

Zitat:
- Wer sagt uns, dass ein immer gleiches Klima gut für die Psyche ist. Stell Dir vor jeder Tag ist wie der andere. Schrecklich.
Es ist ja nicht so, als wäre man komplett von der Außenwelt gekapselt. Im Winter wird es auch in der Halle etwas kühler und es wird früher dunkel. Im Sommer scheint auch in der Halle die Sonne länger und es wird wärmer. Bei bestimmten Wetterlagen wird sich auch Kondenswasser an der Hallendecke bilden, das dann wie leichter Regen heruntertropft. Außerdem könnte man es ja auch mal künstlich regnen lassen. Leichte Winde wird es in der Halle durch Luftverschiebungen auch manchmal geben, besonders dann, wenn man viel Luft herein lässt. Es ist ja nur so, dass es keine Wetterextreme in der Halle mehr geben wird. Und falls jemand Regen, Sturm, Kälte, Schnee oder Hagel vermissen sollte, es ist ja nicht weit zum Ausgang der Halle.

Zitat:
- Flora und Fauna existiert nur nach unseren Vorstellungen, sind wir aber schon so schlau, dass wir die komplexen Vorgänge in der Natur verstehen?
Ich habe ja nicht vor, die Biosphäre 2 nachzubauen. Meine Halle wäre ja kein eigenständig, geschlossenes öko System, das komplett autark funktionieren muss.

Zitat:
- Den Himmel kann ich immer nur durch eine Konstruktion sehen. Ich glaube das würde mich depressiv machen.
Wie oft schaut man nach oben in den Himmel? Ich denke, man wird ganz schnell vergessen, dass über einem eine Konstruktion ist, zumal sie ja wirklich verhältnismäßig filigran gebaut ist.

Zitat:
Hast Du dir mal den Film "Die Truman Show" reingezogen? Willst du so etwas?
Ja, den Film kenne ich. Sehr guter und unterhaltsamer Film, wie ich finde. Aber der Vergleich hinkt doch etwas.

Zitat:
Die nächste Frage wäre, wenn es sich bauen lassen würde - wie hoch sind die Instandhaltungskosten...
Wahrscheinlich nicht höher als die Kosten, die man bei der Instandhaltung der Gebäude im Inneren der Halle einspart.

Grüsse
Daniel

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