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Ich frage mich schon seit geraumer Zeit ob man die "Dämmomanie" in Deutschland in den letzten Jahren (seit ENEV 2002) nicht etwas übertreibt und ob der Energiepass nicht in Wirklichkeit hauptsächlich eine neue Erfindung ist um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen (ähnlich wie die netten Schornsteinfeger, die auch putzen, wenns nichts zu putzen gibt)
Natürlich ist dämmen sinnvoll und notwendig und ist bei Neubauten auch gut einplanbar. Aber doch bitte alles in Massen und dabei bitte nicht nur auf den primären Wärmeschutz schauen, sondern auch die gesamte Bauphysik des Gebäudes beachten und auch den Energieaufwand/Umweltbelastung für die Herstellung und spätere Entsorgung der Dämmstoffe beachten.
Natürlich darf man das als Architekt eigentlich nicht anpragern, denn hochwertige Dämmungen steigern doch die Baukosten und somit auch das Honorar und als Energieberater kann man nebenbei auch noch den ein oder anderen Euro einstecken. Besonders freut es aber die Genossen von BASF, Saint Gobain und Co., die Ihre Dämmstoffe seit 4 Jahren aus den Händen gerissen bekommen und momentan sogar in Produktionsengpässen stecken.
Aber bewegt sich das alles noch in einem vernünftigen Massstab oder lassen wir uns durch schlaue Analysen und "manipulierte" Berichte in den Dämmwahnsinn treiben?
Schliesslich wird in anderen europäischen Nachbarländern noch nach Vorgaben gedämmt, die der WschVo 95 entsprechen.
Ich bin mit Sicherheit kein "Dämm-Muffel" und setze mich auch mit diesen Themen intensiv auseinander, aber ich glaube in Deutschland treibts etwas Blüten.
Bei Neubauten sollte man die Möglichkeiten bis zum sinnvollen Mass ausschöpfen.
Wenn ich aber teilweise Kollegen sehe, die sorglos 300 mm und mehr Styropor auf eine Fassade kleben und alte Wohngebäude mit funktionierendem Raumklima in absolut dichte Thermokisten verwandeln, dann frage ich mich schon: Wohin geht die Reise? |