Hat sich doch gelohnt die Sache noch mal aufzuwärmen, hätte nicht gedacht,
dass die sache so viel Leidenschaft freisetzt
Zitat:
Originally posted by FoVe ...
Ich habe mal ne Sendung über Wärmeschutzverglasung gesehen.
Dort wurde von einem Architekturprofessor aus Darmstadt die Rechnung aufgemacht, wie sich Wärmeschutzverglasung gegen Einfachverglasung verhält. Fazit war überraschenderweise , dass eine bessere Wärmeschutzverglasung keine Einsparung bedeutet, da durch anderes Lüftungsverhalten mehr Energie verbraucht wird. Zweitens war deutlich, dass durch Dampfsperren die Raumluft in modernisierten Räumen feuchter wird und dadurch mehr Heizenergie verbraucht wird. Trockene Luft heizt sich besser auf und man empfindet eine Temperatur von ca. 22° schon als angenehm warm, während feuchtere Luft erst ab etwa 24° als warm empfunden wird.
Die Schimmelbildung mal ganz aussen vor gelassen... |
Fangen wir mal damit an. Ich mache jetzt etwas, das ich eigentlich nicht
gern mache, nämlich etwas kommentieren, was ich gar nicht gehört hab´,
also bitte ich es als Stellungnahme zu Martins Zitat zu verstehen.
Kaum ist einer Professor mit unaussprechlichen Namen bekannt durch Funk
und Fernsehen, muss er Theorien von zweifelhafter Aussage verbreiten.
Das darf nicht unkommentiert bleiben.
Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass Wärmeschutzverglasung
einen geringere Wärmeleitfähigkeit hat als Einfachverglasung, das zweifelt
wohl auch der Professor aus Darmstadt nicht an, es geht hier also nicht um
Transmissions-, sondern um Lüftungswärmeverluste. Ist eine
Wärmeschutzverglasung luftdichter als eine Einfachverglasung? Nein, ist
sie nicht, also wo flötet der Kessel, genau durch die Fugen.
Herr Professor versucht uns also mitzuteilen, dass durch die luftdichten
Fensteranschlüsse die Lüftungswärmeverluste steigen, weil der doofe
Benutzer nicht richtig lüften kann, früher mit der guten alten Fugenlüftung
war das ganz anders.
Wenn er das tatsächlich gesagt hat, dann werde ich mich sofort irgendwo
als Baukoprof bewerben
1. Fugenlüftung funktioniert nicht, hat nie funktioniert. Eine blower Door
Überprüfung simuliert Windstärke 5. Da kann man sich leicht vorstellen in
welchen Dimensionen sich die Luftwechselrate ändert wenn man
Windstärke null bzw. Sturm hat. Unkontrolliereter kann Lüftung nicht sein.
(Nachzulesen u.a. bei Feist)
2. Luftdichte Hülle und Wärmeschutzfenster sind keine neuzeitliche
Erfindung füreinander, denn die Forderung nach Luftdichtheit ist in der DIN
4108 seit 1969 festgeschrieben. Hier Nachzulesen:
http://www.luftdicht.de/geschichte/din4108aug1969.htm
Im Gegensatz zu heute wurden die Lüftungswärmeverluste über die Fugen
nicht romantisiert, sondern als Übel (Behaglichkeit, Wärmeverluste)
angesehen, dass es zu verhindern galt!
Was der Professor aus Darmstadt also bemängeln durfte und hoffentlich
auch hat ist, dass durch die 1969 eingeführte Forderung nach Luftdichtheit
(die bis heute nicht umgesetzt wird
) durch den doofen Nutzer und sein
unkontrolliertes Verhalten durch falsche Lüftung mehr Wärme verloren geht
als vorher über die Fugenlüftung, ob man dabei Ein-, Zwei-, oder
Dreifachfenster offen lässt ist bis auf die verringerten Solareinträge nahezu
irrelevant!
Die Dummheit das Nutzers war aber auch schon lange bekannt, bevor die
erste Wärmeschutzverglasung auf den Markt kam.
So wird im RWE Handbuch (ich glaube von Ende der Achtziger, schau
zuhause noch mal nach) bereits geschrieben: "Fensterlüftung ist dejure
nicht verboten." Schon damals war also klar, dass man nur mit
kontrollierter Lüftung Herrn Pettenkofer und den Wärmeschutz effizient in
Einklang bringen konnte.
@noone: Mach bitte ein Foto
@Florian: muss man nur mal ein bisschen provozieren, dann kommen auch
Zahlen
Du sagtest Wallapampa, vom außereuropäischen Ausland war nicht die
Rede (8%)
Ich muss jetzt mal ein bisschen arbeiten, dann rechne ich noch mal was
vor...