Beim Durchblättern der Wettbewerbe Aktuell 10/2003 bin ich gerade auf die Auslobung des Internationalen Walter-Kolb-Städtebaupreises für die zukünftige Gestaltung der Frankfurter Innenstadt gestoßen.
Dabei muß ich mich sehr über den Sonderpreis wundern, bzw. ärgern. Dort wird nämlich einfachgesagt die Innenstadt in einen riesengroßen See verwandelt.
Dieser Entwurfsvorschlag wurde mit mit 2000 EUR belohnt.
Ähnliche Lösungsansätze gab es auch damals beim UIA 2002 Wettbewerb, wo es um die Region hinter dem neuen Hauptbahnhof in Berlin ging.
Dort wurde auch einmal ein großer See aus dem Gebiet gemacht, einmal ein großer Tierpark (unweit vom Tiergarten) und es gab auch den Vorschlag das Gebiet zu einer großen Schuttdeponie umzuwandeln. (alle diese Vorschläge haben Preise erhalten!)
Ich weiß nicht ob ich etwas zu engstirnig oder konservativ bin, aber irgendwie kann ich die Jury bei solchen Städtebauwettbewerben nicht ernst nehmen.
Ich überlege ernsthaft, ob ich bein nächsten Wettbewerb dieser Art nicht auch einfach mal Teilnehme und einen See vorschlage - immerhin kann man mit einer solchen Idee scheinbar 2000 EUR verdienen!
Ist das die Art wie man Städtebau lehrt?
Bei uns im Grundstudium wurden wir beim Städtebau gebeten u.a. Zigarettenstummel mitzubringen, um daraus Städtebaumodelle zu entwickeln! Kein Scherz! Aber ich dachte damals, das läge einfach nur an unserer Professorin....
Ich konnte es damals nicht verstehen und tue es auch heute noch nicht.
Vielleicht steh ich mit meiner Meinung alleine da und es findet sich hier jemand, der mir diese Idee des Städtebaus näher bringen kann
Grüsse
Florian