AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen?
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Warum soll Architektur nicht auch an der Lösung sozialer Probleme beteiligt sein?
In Marseille gibt es das "Quartier du Panier" - das älteste Stadtviertel. Dort sind die Häuser so eng beieinander stehend, dass wirklich noch die Wäscheleinen quer über die Gassen gehen.
Dort wurde durch die Stadtplanung eben nicht die Struktur des Viertels verändert, sondern man hat die infrastrukturellen Gebäude so gestaltet, dass sie eine große Akzeptanz bei den Bewohnern haben. Also werden auch Jugendeinrichtungen, Bibliotheken und so weiter genutzt und es entzerren sich dadurch die Brennpunkte.
Wenn eine Stadtverwaltung weiß, dass ein Zinedine Zidane eben DAS Vorbild für die Marseiller Jugend ist, dann kann ich mit strategisch gut platzierten Sportplätzen den Kids auch Aufenthaltsraum geben.
Wenn ich heute die Architektur bei Verwaltungsgebäuden bewerte, dann kann ich nur feststellen, dass wesentlich mehr Focus auf den Bedürfnissen der "User" liegt. Helle, angenehme Büros, Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche, oft auch irgendwelche Gymnastikräume oder Saunen, wie auch immer - die Architektur bietet da schon auch was an.
Es macht doch schon einen Unterschied, ob man Abends aus einem schlecht beleuteten, muffigen Büro nach Hause fährt, aus dem man den ganzen Tag nicht rausgekommen ist, oder ob man zwischenzeitlich mal mit den Arbeitskollegen ein kleines Schwätzchen halten konnte.
gerade dort hat doch Architektur was verbessert. |