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Tom
 
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Datum: 21.12.2007
Uhrzeit: 13:18
ID: 26354



AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? #10 (Permalink)
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Zitat von andreastischler Beitrag anzeigen
die "anonyme nachkriegsarchitektur" ist ja nicht aus dem nichts entstanden, es gab schon einige verständliche gründe warum damals so gebaut worden ist, (zB. rohstoffmangel und wohnungsnot). und die klassische moderne ist ja nicht der erste ansatz rationalistischer architektur, idealstadtgedanken die vielen tatsächlichen gebauten städten zugrunde liegen, gehen zurück bis in die renaissance, bzw. das späte mittelalter.
Ich sprach von den Entgleisungen dieser Ansätze, den Bauten aus der Nachkriegszeit, die man der "Vulgärmoderne" und dem "Bauwirtschaftsfunktionalismus" zurechnet. Die Absichten der Altvorderen waren natürlich edel & gut. Den humanistischen Rationalismus der Renaissance würde ich nicht mit dem des Industriezeitalters in einen Topf werfen.

Das Thema ist ja groß & alt. Jede deutsche Großstadt hat solche Satellitenstädte, die zwischen 1955 und 1970 noch nach den funktionalistischen Städtebautheorien erbaut worden sind (Berlin Gropiusstadt, Hamburg Steilshoop, München Neuperlach, etc. ...). Rem Koolhaas beschreibt in S,M,L,XL einen Rettungsversuch für eine solche Großsiedlung bei Amsterdam (Bijlmermeer Redevelopment; das ist das Viertel, auf das auch mal ein Jumbo gefallen ist). Die geschichtliche und theoretische Analyse gefällt mir sehr gut. Es gibt noch einen Essay in dem Buch ("What ever happened to Urbanism"), in dem er feststellt, die Strategien der Moderne, "Abstraktion und Repetition" hätten auf ganzer Linie versagt. Zu Singapur und Atlanta finden sich auch gute Betrachtungen, die viel mit Deiner Fragestellung zu tun haben.

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