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Ein heikles Thema, die Kehrseite des Umweltschutzes: Mikrobieller Befall.
Früher als die Luft noch schön verschmutzt war (SO2-Schwefeldioxid, saurer
Regen) kam das Problem viel seltener vor, denn Schwefeldioxid ist biozid. Es
sind nicht nur Algen, sondern Pilze, Bakterien, Flechten und sogar Mose und
Farne.
Dieser erhöhte Biobefall ist der erste Grund ein anderer die zunehmende
Dämmung. Die Temperatur an der Oberfläche ist nahezu gleich der
Außentemperatur, die üblichen dünnen Kunstharzputze können keine Wärme
speichern und kühlen sofort aus, gerade auf der Nordseite ist der Putz
dauerfeucht, das hast Du ja schon richtig vermutet.
Biozide sind abgesehen von der Zweifelhaftigkeit von Giften keine Dauerlösung,
sie sind aufgrund der restriktiven Vorschriften wasserlöslich und waschen mit
der Zeit aus, abgesehen davon sind die Mikroorganismen natürlich schlauer als
wir und passen sich an, die Giftmischer müssen den Organismen immer eine
Nasenlänge voraus sein.
Eine andere Lösung sind mineralische Produkte, diese sind sehr alkalisch, leider
aber auch nur ein Jahr oder zwei, dann hat sich der pH Wert angepasst und
vorbei ist´s mit der Herrlichkeit.
Zur Zeit tüddelt man mit PCM Putzen (Latentwärmespeicher) rum, man will
sich die hohe Wärmespeicherfähigkeit zunutze machen, um die Verdunstung zu
erhöhen, es ist noch nicht abschließend geklärt, ob das die Lösung ist.
Die Rechtsprechung geht regelmäßig davon aus, dass kein Mangel sondern
eine optische Beeinträchtigung vorliegt, es ist aber auf jeden Fall angeraten
den Bauherrn vorher dahingehend zu beraten, dass ihm die Gefahr des Befalls
klar ist. Hier gilt wie immer: wer schreibt der bleibt!
Wenn man mit offenen Augen durch die Gegend geht sieht man, dass nicht nur
WDVS mit Putz, sondern auch mit Flachklinkern und Riemchen befallen werden,
sogar Verblendmauerwerk und Dächer, wenn das Haus schon unter Bäumen
steht sind sowieso alle Versuche fruchtlos, der Biobefall ist einfach zu hoch. |