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Was man bei der Diskussion über die Speicherkapazität natürlich nicht außer Acht lassen sollte, sind die Öffnungen wie Fenster und Türen oder Sonnenschutz.
Tendenziell sollte man mehr Speichermasse vor sehen, wenn man mehr Fensterflächen oder kaum Sonneschutz hat. In Passivhaus-Broschüren wird daher oft zu kleinen Öffnungsmaßen geraten.
Ein weiteres Kriterium ist die Lage. In kühleren Gefilden lohnt sich der Aufwand oft nicht, da es pro Jahr nur an einer Hand voll Tagen zu einer unbehaglich hohen Raumtemperatur kommt. Und an warmen Sommertagen werden zudem höhere Temperaturen als noch behaglich empfunden.
Wir bewegen uns also in einem theoretisch rechnerischen Diskussionsbereich. Diese Zahlenspielchen werden gerne von der Baustoff-Industrie ins Feld geführt.
Wenn man das macht, könnte man gleich noch die Primärenergie-Bilanzen inklusive der Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Verarbeitung, Unterhaltung/Pflege, Rückbau, Wiederverwertung oder Abbau betrachten.
Aber letztlich geht es nur ums Geld. Was ist günstiger. Wobei günstiger verschiedenes bedeuten kann. In den Baukosten tun sich Holzbau und Mauerwerksbau ja kaum was. Also bedeutet günstig eher, wie viel Wohnfläche fürs Geld.
Aber eigentlich ist die persönliche Vorliebe entscheidender. Manch einer kann sich einfach nicht vorstellen in einem Haus aus dem Baustoff Holz zu leben. Bei anderen ist es umgekehrt. Das ist absolut legitim. Und wiegt, meiner Meinung nach mehr als die Zahlenkämpfe, die lediglich Rechtfertigungsinstrumente sind. Aber es geht nicht darum, wessen Zahlen richtiger sind oder wer schlauer ist, es geht um die persönliche Vorstellung oder Vorliebe. Und mit beiden Bauweisen kann man ein Passivhaus bauen.
__________________ Grüße Michael
"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |