Ich hatte mir das mit der neuen HOAI auch schon angeschaut. So ganz revolutionär ist das nicht. Unterm Strich eine leichte Erhöhung bei den LPHs 1-5, aber inflationsbereinigt seit 1996, treibts einem die Tränen in die Augen.
Die Abschaffung des Umbauzuschlags trifft die Architekten natürlich besonders hart, weil das Bauen im Bestand stetig zunimmt.
Diese HOAI-Novellierung ist ja, wenn sie überhaupt noch zur Einführung kommt, sowieso nur für eine sehr kurze Zeit relevant. Danach wird es eine EU-einheitliche Lösung geben, die vermutlich nicht positiver für deutsche Architekten ausfallen wird.
Vielleicht orientiert man sich dabei an den in Polen oder Rumänien üblichen Honorarsätzen für Architekten
Wenn man langfristig als selbständiger Architekt bestehen möchte, kann man sich nicht dauerhaft an den Mindestsätzen der HOAI orientieren, sondern muß seine eigene Formel finden. Diese kann je nach Situation und Leistungsbild mal etwas unter, aber durchaus auch deutlich über den HOAI-Sätzen liegen.
Bei Steuerberatern oder Rechtsanwälten gibts schließlich auch starke Schwankungen bei den Stundensätzen. Es gibt da aktuelle Stundensätze die sich zwischen 80 - 200 €/netto pro Stunde bewegen.
Der selbständige Architekt kann seine Arbeit ja eher selten nach Stundenlohn abrechnen und muß sich meist mit "mageren" 30 - 60 €/netto die Stunde begnügen, wenn er sein Honarar nach den Tafeln der HOAI berechnet hat und dieses am Schluß durch die tatsächlich geleisteten Stunden teilt.
Die HOAI sollte, wenn sie tatsächlich so kommt, zukünftig nicht mehr Preisrecht, sondern als reine Empfehlung gesehen werden.