Hallo Conqueror,
die Ergänzung des Architekturstudiums um ökonomische Kompetenz kann durchaus sinnvoll sein, wenn man nicht gerade der absolut Kreative und Vollblutarchitekt ist. Dem ist eventuell alles Betriebswirtschaftliche fremd und feindliches Terrain. Und er braucht es vielleicht auch gar nicht, weil er einfach gut ist und/oder jemanden hat, der das Finanzielle für ihn regelt.
Wer immer an der Schnittstelle zwischen Architektur und Generalüber/unternehmern, gewerblichen AGs, PPP usw. arbeiten will, dem wird eine zusätzliche kaufmännische Ausbildung von Nutzen sein. Die gestalterische Idee tritt dann in den Hintergrund und Finanzielles und Organisatorisches gewinnen an Bedeutung. Und bei Verhandlungen auf den verschiedensten Ebenen geht es immer um die Frage der Augenhöhe und der Verständigungsmöglichkeiten. Für die Leitung eines Planungsbüros sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse natürlich auch nicht ganz unnütz.
Eine solche Doppelqualifikation ist für Stellensuchende vor allem dann von Nutzen, wenn dahinter eine entsprechende Persönlichkeit steht, die zu beiden Themenbereichen einen Bezug hat und die zusätzliche Investition an Zeit und Geld auch aktiv nutzen will. Es gibt aber auch Studierende, die sich nicht in die Berufspraxis wagen und aus Verlegenheit lieber noch das eine oder andere Zusatzstudium dranhängen. Dann hilft der MBA vermutlich auch nicht viel weiter.
Der Hintergrund meiner Aussage: Wir haben eben an unserer FH einen Masterstudiengang mit ökonomischer Ausrichtung etabliert, der sich an (Landschafts-) Bauingenieure und (Landschafts-) Architekten richtet und der eben diese Kompetenzen vermitteln will. Wir haben bei der Entwicklung des Studiengangs darauf geachtet, dass wir auch die Zusatzakkreditierung für den höheren Dienst erhalten. Das war auch der Grund, weshalb wir einen Master of Engineering und keinen MBA entwickelt haben. Wer immer daran denkt, später einmal in den öffentlichen Dienst zu gehen, der sollte darauf achten, dass sein Erst- oder Zweitstudium auch den Zugang zum höheren Dienst ermöglicht. Bei einem MBA-Studiengang ist dies nicht selbstverständlich gegeben. Über die
Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen: Startseite erhält man die nötigen Informationen.