Einzelnen Beitrag anzeigen
Samsarah
Admin
 
Benutzerbild von Samsarah
 
Registriert seit: 08.06.2002
Beiträge: 1.141
Samsarah: Offline

Ort: Berlin
Hochschule/AG: Gründer

Samsarah is a jewel in the rough Samsarah is a jewel in the rough Samsarah is a jewel in the rough Samsarah is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 18.06.2008
Uhrzeit: 23:28
ID: 29186



AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand? #19 (Permalink)
Social Bookmarks:

Ich muss Florian auch Recht geben. Qualifizierte Leute, die im Studium schon einiges an Erfahrungen gesammelt haben und Teamfähigkeit vermitteln können, werden immer händeringend gesucht. Gute Computerkenntnisse werden heutzutage natürlich vorausgesetzt (wobei das CAD Programm auch erst erlernt werden darf, sofern man grundsätzlich mit dem Prinzip vertraut ist). Einsatzbereitschaft und Flexibilität natürlich auch (wobei das mit den Jahren dann auch geregelter wird oder zumindest werden kann).

Natürlich wird i.d.R. Leuten der Vorzug gegeben, die man schon kennt. Aber das ist nix neues. Das wird einem doch schon ab dem 1. Semester klar. Und der Menschenverstand kann es auch nachvollziehen. Daher kann ich es eigentlich auch nur als naiv einstufen, wenn sich manche mit Null Erfahrung und keinerlei Netzwerk achselzuckend umgucken, wenn sie einem dann nicht die Bude einrennen.

Auch ich hab das Glück (und weiß es zu schätzen), eine spannende Stelle zu haben, bin sogar direkt nach dem Diplom zum Projektleiter aufgestiegen (inkl. angemessenem Gehalt). Aber doch nicht, weil mir hier etwas in den Schoss fällt, sondern weil ich zeitig damit angefangen habe, Kontakte aufzubauen und einen guten Ruf. Weil ich mich seit vier Jahren dort engagiert, und zu Zeiten, in denen ich es mir als Student erlauben konnte, auch erstmal kleine Brötchen gebacken habe.
Für jemanden, der diese Möglichkeiten nicht rechtzeitig genutzt hat, ist es im Nachhinein natürlich schwer, Fuss zu fassen. Aber wie gesagt, auch von befreundeten Büros ist eigentlich immer wieder zu hören, dass gute Leute gesucht werden.

Vielleicht ist "den Arsch nicht hoch bekommen" sehr drastisch formuliert. Aber ich habe auch nur noch begrenzt Verständnis dafür, dass die Schuld immer in den Umständen gesucht wird. Jeder, der Architektur studiert, weiß von Beginn an, dass es viel zu viele Absolventen gibt, dass man zeitig anfangen muss, mit den Büros in Kontakt zu kommen oder den Professoren, die an den Unis rekrutieren. Wenn man erstmal das ein oder andere Praktikum im CV hat, dann bekommt man auch eher eine Stelle in einem anderen Büro. Und wenn es in Berlin so schwer ist, dann gehe ich eben woanders hin. Insgesamt haben wir auch bei archinoah.de in den letzten Monaten einen deutlichen Zuwachs an Stellenausschreibungen zu verzeichnen. Das ist eine deutliche Tendenz.

Irgendwie muss man sich doch schon fragen, warum immer ein anderer die Stelle bekommt. Was hat der besser gemacht? Aber es ist immer die bequemste Lösung, das System dafür verantwortlich zu machen...

Mit Zitat antworten