Maller, sträub' Dich nicht grundsätzlich gegen Formeln
, solche Phänomene kann man schon in gewisser Weise objektivieren. In der Renaissance hat man doch perspektivische Verkürzungen durch Vergrößerung der Abstände in Grund- und Aufrissen eleminiert bzw. harmonisiert. Meine Serlio-Ausgabe, in der sich dazu was findet, liegt gerade unter Umzugsbergen vergraben. Es gibt aber irgendwo auch eine Online-Ausgabe. Um das Quadrat geht es, soweit ich mich erinnere, aber nicht ausdrücklich.
Den Hinweis von Florian, dass leicht unquadratische Formate manchmal besser wirken, finde ich sehr interessant. In der Renaissance wurde auch mit solchen Subtil-Proportionen gearbeitet, mit der 5:4 ganz selbstverständlich (wie Mallers Fenster, gehörte zum Grundkanon), aber auch mit ganz krummen ungeraden Zahlen und sogar Primzahlen-Verhältnissen (19:17). Es gibt eine Villa von Palladio, die ganz auf 19:X-Proportionen gründet.
Es gibt ein grandioses Buch von Lionel March (Architectonics of Humanism, Essays on Number in Architecture), da steht so gut wie alles drin, was über Zahlen, Proportionen und Architektur je gedacht worden ist. Aber das optische Quadrat ist mir da nicht begegnet.