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Zitat von Red 1. Wie sieht der genaue Ablauf von der ersten Konzeption eines Gebäudes bis zur Fertigstellung aus und wie Zeitaufwändig ist diese? Werden auch Rohrleitungen, Kabelleitungen etc. geplant? Was für Aufgaben gibt es darüber hinaus? |
Normalerweise gibt es einen Vorentwurf oder Wettbewerb in dem die Idee konzeptionell dargestellt wird. Das ganze im Massstab 1:200 (je nach größe gibt es Abweichungen).
Der Gewinner der Wettbewerbes wird dann häufig beauftragt die Entwurfsplanung zu übernehmen. Dabei wird der Entwurf noch einmal so überarbeitet, dass er den Raumanforderungen nach Absprache mit dem Bauherren gerecht wird, Fluchtwege ganz korrekt sind, die Statik funktioniert etc. . Also eigentlich werden Fehler der Vorentwurfsplanung behoben und neue Anforderungen mit eingearbeitet.
Dann kommt die Baugenehmigung, d.h. der Bau des Gebäudes muss amtlich genehmigt werden. Daraufhin fängt man mit der Ausführungsplanung an.
In der Ausführungsplanung müssen z.B. alle Leistungen der Fachplaner koordiniert und eingearbeitet werden. Das können z.B. Statik, Haustechnik, Akustik, Freiraumplanung, Brandschutz etc. sein.
Normalerweise folgt auf die Ausführungsplanung die Ausschreibung, in der man ganz genau beschreibt, was, wieviel und wie etwas gebaut werden soll.
Firmen bieten dann ihre Leistungen gem. der Ausschreibung an.
So, und wenn dann ein anbieter den Zuschlag bekommen hat, geht es mit dem Bau los. Dabei überwacht der Architekt als Bauleiter das Bauvorhaben und guckt den Handwerkern auf die Finger, dass alles Fristgerecht und ordentlich gemacht wird.
Und wenn alles Gut geht, ist das Gebäude irgendwan so gebaut, wie der Architekt sich das anfangs vorgestellt hat...
Das ist jetzt aber alles eine sehr vereinfachte Darstellung des Prozesses. Nicht immer läuft es so geordnet wie beschrieben ab.
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Zitat von Red 2. Ist der Beruf immer wieder fordernd oder wird es schnell Monoton und langweilig? Ich brauche eigentlich immer wieder neue Probleme mit denen ich mich befassen muss damit ich mich nicht langweile. |
Der Beruf ist sicherlich weniger monoton als der eines Kassierers. Irgendwie wiederholt sich vieles natürlich immer wieder, aber irgendwie ist auch alles immer wieder anders, weil die Aufgabe immer eine andere ist: mal Bürobau, mal Kirche, mal Sporthalle oder auch mal Flughafen, mal Fußballstadion etc...
Ich habe im vergangenen Jahr am Entwurf eines Flughafens, eines Stadions, eines Städtebaus und eines Hochhausensembles mitgearbeitet, nebenbei div. Visualisierungen gemacht und arbeite z.Zt. an einer Leitdetailplanung für ein Paralament in Asien...
Allerdings finde ich es furchtbar z.B. immer nur Wettbewerbe zu machen oder nur Ausführungsplanung. Ich brauche die Abwechslung. Andere sehen das ganz anders...
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Zitat von Red 3. Wie sieht der derzeitige Arbeitsmarkt aus? Ich meine wird man in Architektur Büros mit offenen Armen empfangen oder ist es schwer ein Job zu finden? |
Der Arbeitsmarkt ist z.Zt. ziemlich gut, das kann in 2 Jahren aber schon wieder ganz anders aussehen...
Die Bezahlung ist aber eher mäßig. BWLer- / VWLer-Freunde von mir verdienen z.T. knapp das doppelte.
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Zitat von Red 4. Sind in dem Beruf Erfahrungen mit 3d - Software wie z.B. 3Ds Studio Max von Vorteil? |
Um einen Job zu finden ja, für das erlernen des Architekturberufes manchmal aber hinderlich, da man mit guten 3D Kenntnissen häufig Probleme hat im Büro auch etwas anderes zu machen.