Ich finde es sehr merkwürdig, dass der Computer in einigen Köpfen immer noch als Feindbild für den Entwurf angesehen wird.
Ich frage mich daher, wann bei Euch der Entwurf aufhört?
Für mich ist der Computer als Entwurfswerkzeug nicht mehr wegzudenken und hat einen ähnlichen Stellenwert wie die Skizzenrolle und der Stift und ich fühle mich am Computer fast sicherer als mit dem Stift.
Natürlich ist es schneller und einfacher auf dem städtebaulichen Plan mit der Skizzenrolle ersteinmal grobe Ideen zu Skizzieren, aber leider ist das Papier auf eine 2-Dimensionale Darstellung beschränkt. Selbst eine perspektivische Darstellung zeigt nur eine Seite.
Früher haben daher viele mit Styrodurmodellen gearbeitet. Aber das ist in den meisten Fällen immer aufwendiger als z.B. ein 3D Modell mit SketchUp zu bauen.
D.h. ich wechsel immer sehr schnell von einer Handskizze zu einem Computermodell - aber auch genauso schnell wieder zurück, wenn die Idee nicht funktioniert.
An vielen Punkten kann ich aber am Rechner Dinge schnell verschieben und prüfen, so wie ich es auf dem Papier irgendwann nicht mehr kann, weil es nur noch schwarz ist
Was ich aber gerne von all den Skeptikern mal wissen würde:
Wann habt Ihr mit dem Computer zum ersten mal graphisch gearbeitet?
Wann habt Ihr im Studium angefangen Entwürfe an dem Rechner umzusetzen
Wie sicher fühlt Ihr Euch am Rechner?
Bei mir zu Hause steht noch ein Mac Plus. Das ist sozusagen die zweite Macintosh Generation von - ich glaube es war ca. 1989. Auf diesem Rechner habe ich damals bereits mit Aldus FreeHand (später Macromedia, dann Adobe, dann eingestampft) irgendwelche Dinge gezeichnet. D.h. ich habe schon 8 Jahre vor dem Studium viel zeichnerisches mit dem Computer gemacht.
Im Studium habe ich mit einigen Kommilitonen von vorne herein mit dem Computer gearbeitet.
Dadurch, dass für mich der Computer also nie ein Fremdkörper war, hat auch nie den Entwurf diktiert.
Ich glaube nämlich, dass die geäußerte Kritik am Entwurf mirt dem Computer eher darin begeründet liegt, dass jemand, der mit dem Studium das erste mal mit dem Computer arbeitet, damit einfach nicht umgehen kann. Das ist so, als würde er zu diesem Zeitpunkt zum ersten mal einen Stift in die Hand nehmen.
Da aber mittlerweile Leute mit dem Studium anfangen, die geboren wurden, hals ich überhaupt das erste mal mit dem Computer die Chance hatte etwas zu zeichnen, gehe ich davon aus, das diesen Generationen der Computer genauso vertraut sein wird, wie anderen der Stift.
Ich sehe im Büro immer wieder Schülerpraktikanten, die nach einer kurzen Einweisung in die Software damit fast sicherer umgehen können als einige Kollegen und schnell Funktionen finden und nutzen, die diese Kollegen garnicht kennen...