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Das ist genau der springende Punkt: der Entwurf wird viel zu sehr im Studium vernachlässigt. Das Studium besteht zwar nur aus Entwerfen, jedoch wird der Prozess als solcher nicht vermittelt, sondern das Ergebniss steht als zufälliges Produkt am Ende des Bearbeitungsprozesses. Studenten, die das Wesen der Aufgabe intuitiv begreifen, werden als Talente gefördert, die, die nicht von sich aus begreifen, was das essentielle beim Entwurf ist, werden mit schlechten Noten abgestraft. Viele Architekten, die bereits im Berufsalltag stehen, haben immer noch nicht begriffen, dass hinter dem Entwurf ein Konzept stehen muss.
Der Entwurf ist nicht nur ein Dialog, sondern eine intellektuelle bzw. philosophische Herangehensweise an eine Aufgabe. Ohne dies wäre der Architektenentwurf eine rein konstruktive Bauaufgabe, die sich mit einer rein technischen Herangehensweise zufrieden gibt.
Diese Auseinandersetzung mit der Nutzung, dem Ort und der Form muss auch in der Lehre tiefgründig von den Studierenden erforscht und auch von den Professoren vermittelt werden, was in der Realität nur sehr selten geschieht.
Bücher über das Entwerfen gibt es, und sind auch sehr sinnvoll für das Studium. In den Texten von z.B. eines Peter Zumthors gibt es viele Aussagen über den Entwurfsprozess. Es gibt auch Zeitschriften wie Archithese und Arch Plus, die sich mit den Prozessen befassen. |