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Ich finde den moralischen Zeigefinger in den meisten Fällen unangebracht.
Keiner kann mir erzählen, er hätte seinen Entwurf nicht auch mit Kollegen durchgesprochen und im Dialog weiterentwickelt. Keiner wird sich in die Isolationszelle gesperrt haben. Gilt das dann auch als illegal?
Aus Spaß zieht mich ein Freund immer damit auf, ich hätte ja nur ein Basteldiplom. Dem ist natürlich nicht so. Die Konzeption des Modells oder einer Darstellung sind IMHO die entscheidenden Leistungen. Dass ich eine Pappe sauber schneiden kann, halte ich für weniger relevant. Muß ich die "Selbstständigkeit" dann nicht soweit treiben, dass ich auch bei Modulor keine fertigen Bäume und Menschen kaufen darf? Muss ich eine Lochfassade in 1:200 mit blutigen Fingern cutten oder darf ich sie lasern lassen? Dürfte ich dann bei archinoah einen bereits freigestellten Baum nutzen? Wo zieht man die Grenze?
Es gibt auch genug Gruppendiplome. Wo will man da genau definieren, wer was geleistet hat im Bereich der Darstellung?
Ich finde, es macht auch einen Unterschied, ob man ein gestelltes Thema bearbeitet, das schon gut vorbereitet wurde oder ein freies Thema nimmt, wo man den Umfang der Aufgabe viel schneller falsch einschätzt. Klar ist es Teil meines Jobs, die Dinge richtig einzuschätzen, aber sind dann gestellte Aufgaben nicht eine Übervorteilung?
Ich finde, in einem gewissen Maße ist es unproblematisch, sich helfen zu lassen, den Dialog mit Freunden und Kollegen zu suchen oder eben vorgefertigte Modellelemente einzukaufen. Die eigentliche Leistung steckt im Gesamtpaket. |