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@ Torgralf: Die Punkte, die du ansprichst sind ja an sich recht interessant und diskutierenswert, nur wäre es mir lieb von deiner Seite her gewisse Begrifflichkeiten zu präzisieren, die etwas schwammig daherkommen. "Um diese Frage beantworten zu können, muss man Wissen und Klarheit darüber haben, was Sozialismus ist."
- Was IST diese Klarheit? Kannst du das benennen? Also was würdest du darunter verstehen, was Sozialismus ist? (Man merkt in deinen Worten einen unterschwelligen Vorwurf, dass andere, auch ich, bevor sie darüberreden, über dein Verständnis des Sozialismus informiert sein sollten.) Die Unterscheidung beginnt mit den (Bau) Materialien entfaltet sich in der Anordnung der Räume z.B. nicht Vertikale Anordnung (Geschoßwhg.) sondern horizontal (nebeneinander = Kommunikation) und mündet in der Erkenntnis, das die Architektur nur eine unterstützende Funktion in der Herausbildung kollektiver, menschlicher Verhältnisse einnimmt.
Woher nimmst du diese Kategorien? Spezifische "sozialistische" Baustoffe - wo sind die? Generell liessen sich diese Kommunikationsmodelle auch bei z.B. "kapitalistischer" Architektur nachweisen. Richtig verstanden und angewendete Sozialistische Architektur kann niemals Massen (Plattenbau)- und Gleichmacherei (Rasterbau) hervorbringen. Das widersprich der sozialistischen Idee und Dialektik. Jeder Mensch ist ein Einzelwesen und hat seine eigene Geschichte. Menschen sind gesellschaftliche Wesen und keine seelenlose Masse.
Hast du ein Beispiel von richtig verstandener bzw. angewandter sozialistischer Architektur, an dem man die von die hervorgebrachten Charkteristika überprüfen könnte?
Um noch meinen persönlichen Hintergrund, von dem ich ausgehen muss, ins Spiel zu bringen: ich bin, wenn auch einen geringen Teil meines Lebens, im realexistierenden Sozialismus aufgewachsen und ziehe daher und natürlich aus den noch bestehenden Architekturen dieser Zeit meine Erfahrungen. Warum denkst du dieser Staat wäre kein richtiger Sozialismus gewesen? Die philosophische Dimension, die weiterhin noch mit einbringst gilt es auch noch zu präzisieren: wo taucht in der sozialistischen Ideologie der oben angesprochene Individualismus auf?
Egal ob BRD-Architektur oder DDR-Architektur, wenn menschliche Verhältnisse mittels Architektur zerstört werden, dann muss die Architektur zerstört werden!
Wie sagte noch Ton-Steine-Scherben?: macht kaputt, was euch kaputt macht!
migg-rot
Diese Aussage finde ich ein bisschen platt und nbicht wirklich konsequent. Warum alles zerstören - warum nicht hinterfragen, verstehen, umnutzen, recyceln oder was auch immer...
Ciao Gordon
__________________ [...selbst das Vertraute ist nur wohl bekannt, solange man darauf verzichtet, genau hinzusehen.] [Daniel Kehlmann] |