Zitat:
Zitat von noone Wenn ich die (zu) "alteingesessenen" Architekten auf den Kammergruppentreffen so sehe, frage ich mich immer wieder, ob das die "Architekten" sind die unsere Berufsgruppe repräsentieren: Menschen an oder über der Grenze zum Rentenalter, die sich besonders fein einkleiden und mit fetten Autos vorfahren, deren Tagesgeschäft darin liegt, Bauvorhaben so zu machen wie die letzten 25 Jahre und wehemend gegen jegliche Innovation und jüngere Kollegen mit frischen Ideen vorgehen. |
Man darf es in dieser Richtung nicht verallgemeinern. Natürlich gibt es viele ältere Architekten, die sich etwas erarbeitet haben und einen gewissen Kundenkreis um sich versammelt haben, der es Ihnen gestattet, sich etwas zurücklehnen zu können und die Dinge etwas ruhiger, vielleicht weniger innovativ oder mutig, wie die jüngeren Kollegen angehen zu können.
Ich finde bei diesen Herrschaften gibt es aber sehr wohl große Unterschiede. Manche suchen gerne den Kontakt zu jungen Architekten und pflegen den Dialog. Andere fahren das festgefahrene Schema und sehen keine Notwendigkeit noch irgendetwas zu verändern.
Aber davon möchte ich mich heute selbst auch nicht freisprechen. Noch sind wir "jung", "stürmisch", experimentierfreudig und innovativ, aber wer weiß heute schon was das Berufsleben innerhalb von 20-30 Jahren aus Jemanden macht???
Will natürlich keiner wahrhaben, aber vielleicht sind wir in den Augen der dann Jüngeren, die Schnösel von morgen.
Ich engagiere mich derzeit stark auf Kammergruppenebene und muß sagen, daß ich sehr enttäuscht, gerade über die jüngeren Kollegen, bin, die noch nicht mal zum ersten Dialog erscheinen.
Es gibt allerdings einige "Ältere", die sehr offen auf frische Vorschläge und Aktionen reagieren und mitziehen, obwohl sie es gar nicht unbedingt nötig hätten. Ich finde es halt nicht fair, daß immer über die Alteingesessenen gemerkert wird, die angeblich alles blockieren, konservative Architektur machen, sich die dicken Honorare einstreichen und geringe Gehälter bezahlen, wenn von den jungen Architekten selbst so wenig kommt.