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nicfro2
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nicfro2: Offline


nicfro2 is on a distinguished road

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Datum: 24.09.2009
Uhrzeit: 09:57
ID: 35534



AW: Ich und Innenarchitektur? #6 (Permalink)
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Hallo,
dein Eintrag hat mein Interesse geweckt und ich muß da jetzt ja mal ganz ernsthaft meinen Senf zu loswerden.
Leonard Bernstein hat mal gesagt: wer überlegt Musiker zu werden, der sollte es sein lassen - Musiker wird man.
Ich will nicht sagen, daß du nicht nachdenken sollst - ganz im Gegenteil, jede Reflektion ist in unserem Beruf essentiell! Aber tief in dir hast du die Entscheidung schon getroffen. zumindest hört es sich so an für mich!? Laß deinen Stress und deine Ängste und Sorgen bezüglich deiner Familie und etwaiger mangelnder Talente hinter dir - einfach so! Und dann zieh durch! Wenn du zweifelst wird es nichts werden. Und Begeisterung wird jedes Talent übertrumpfen, denn du kannst lernen und dich entwickeln. Die wenigsten von uns haben das Talent oder die Möglichkeit Stararchitekt zu werden. Aber auch als "Normalo" kann man sehr glücklich werden und seine Kunden sehr glücklich machen!
Das Studium, das dir bevor steht ist hart, du wirst dir die Nächte um die Ohren hauen, wenn du es wirklich rocken willst! und nur dann bringt es was! Bei mir im Studium gab es einige, die es nicht mit voller Hingabe gemacht haben und die es entweder abgebrochen haben oder jetzt irgendwas anderes machen, oder keinen Job finden (Vielleicht waren sie es, di im Sinne Bersteins zu viel überlegt haben und es nicht einfach geworden sind!?). Wenn du es wirklich willst, wirst du gut werden!
Zum zeichen - ja, übe es und bereite dich auf die Mappe vor! Gib nicht auf, wenn es beim ersten mal nicht klappt! laß dich zur Mappe beraten. Die Hochschulen legen Wert auf Dinge, die du für unwichtig hältst! Du wirst nicht bloß deine "besten" Arbeiten in die Mappe packen. Dein Arbeitsprozess und deine Entwicklung sind wichtig. Kreativität will kaum einer in der Mappe sehen, schließlich wollen sie im Studium deine Türen noch öffnen und wollen nicht, daß du dich für den super tollen Designer hältst. lerne sehen! Beobachte deine Umgebung und gib sie zeichnerisch wieder. Realistisch und in Perspektive und auch mal in Farbe. Such dir ein Thema! Vielleicht eine Wäscheklammer und untersuche sie zeichnerisch, nimm sie auseinander und bau was draus, mach Fotos..... teste dich selbst aus!
Dein Kind - herzlichen Glückwunsch! - kann dir durchaus ein pluspunkt sein. Die Hochschulen wollen keine völlig homogenen Semester. Du bist eine Bereicherung! Dein Kind wird dich jung halten und dich lehren die welt unvoreingenommen zu sehen. Das ist toll, laß dein Kind dir helfen deine Kreativität zu entdecken!
Laß dir von den dir wichtigsten Menschen ihre Unterstützung zusagen. Wenn es nicht deine Architektenfamilie ist, dann Freunde oder dein Partner. Du brauchst Leute, die dir den Rücken stärken. Die wird es sicherlich geben. geh auf sie zu!
Warum ich das alles schreibe? Auch mir ging, als ich mich mit 28 getraut habe noch ein Studium anzufangen, der Arsch auf Grundeis. Bin ich zu alt, kann ich noch lernen, bin ich vielleicht zu dumm, die andern können besser zeichnen, bin ich überhaupt kreativ????? Auch ich hatte tausend selbstzweifel! Ich hab mein Studium sehr gut abgeschlossen, habe in CAD und Entwerfen als Tutor gearbeitet, habe erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen und bin heute Slebstständig. Es hat geklappt. ich habe es gerockt und es hat mich gerockt. Du bekommst immer soviel zurück, wie du reinsteckst!
Für die vielen Worte, die ich dir grad geschenkt habe, möchte ich dich um einen Gefallen bitten: Dreh dich jetzt im Geiste einmal um! Jedes Hindernis kannst du auch als Chance begreifen. Jede Angst hat auf der anderen Seite auch eine Hoffnung. Es ist immer die Frage wie rum du die Dinge betrachtest. Wirf Angst und Zweifel über Bord und schöpfe Mut und Hoffnung!
Ich wünsche dir nur das Beste für deinen weiteren Weg!

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