AW: Lohnt es sich heutzutage noch Architektur zu studieren?
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Was mit Absolventen ob Architekt oder Bauingenieur nach dem Studium gemacht wird ist zum Teil eine Frechheit, das es nicht einfach auf dem Markt ist dürfte jedem klar sein der zu studieren beginnt, ich habe im Jahr 2009 mein Studium (Architektur) abgeschlossen, ich habe die Richtung Baumanagement vertieft da mir während des Studiums bewußt wurde das mir der Bereich Baumanagement eher liegt als das reine Entwerfen. Während meines Studiums habe ich keine langen Praktika in Büros gemacht nur das BPS in einem Planungsbüro (Betriebsklima dort unter den Ingenieuren war zum Teil eisig), es hat ca. 1-2 Monate gedauert bis die ersten Einladungen zu Vorstellungsgesprächen eintrafen. Meine Bewerbung bestand nicht aus einer Mappe mit Projekten sondern aus einer klassischen Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse). Es meldeten sich letztlich ca. 5 Firmen der unterschiedlichsten Art (auf reinen Entwurf habe ich mich dabei nicht beworben).
Bei den Vorstellungsgesprächen erlebete ich die unterschiedlichsten Vorgehensarten der Gegenüber, in einer Baumanagementabteilung eines großen Architekturbüros wurde mir während des Vorstellungsgespräches vorgehalten ich würde lügen, man würde das was ich als Studieninhalt schildere nicht unter den Fächern verstehen und man würde am liebsten den Prof. anrufen und dies abklären.
Zum Glück war dies nicht das erste Vorstellungsgespräch und ich hatte bereits eine Zusage in der Tasche, somit konnte ich gelassen reagieren, zwei Minuten später sagte man mir ich könnte anfangen auch zu meinen finanziellen Bedingungen, ich empfand das Vorgehen als Frechheit.
Bei einem anderen Vorstellungsgespräch eines großen Herstellers von Hallen wurde mir beim Vorstellungsgespräch gesagt es wären keine Stellen frei!! - warum lädt man dann zu einem Vorstellungsgespräch ein? - Man sagte mir ich könnte als freier Mitarbeiter anfangen, das hörte sich für mich sehr nach Scheinselbstständigkeit an - Bauleiter, erste Stelle als freier Mitarbeiter? -Als ich sagte das dies für mich nicht in Frage kommt sagte mein Gegenüber evt. wäre auch ein Jahresvertrag in Festanstellung drin.
Ein weiteres Vorstellungsgespräch war in einem Unternehmen der Baustoffindustrie, sowie bei einem staatlichen Unternehmen. Und bei einer Baufirma. Diese Gespräche liefen freundlich sachlich und ohne "Tricks ab".
Viele Firmen versuchen auf Bewerber beim Vorstellungsgespräch Druck auf den Bewerber zu machen mit Sprüchen in der Richtung "besser so wie wir wollen, als gar nicht arbeiten". Aber wie soll es ein gutes Arbeitsverhältnis geben wenn man versucht schon beim Vorstellungsgespräch die Leute zu Unterdrücken?
Und nachdem was ich gehört habe wird dies im Bereich des reinen Entwurfs eher noch verstärkt betrieben. Bekannte von mir die ein "reines Architekturstudium" absolviert hatten und in den Entwurf wollten, wurden zum Teil mit Gehältern abgespeist, für das Geld hätte ich lieber in meinem alten Job (Ausbildung im Baunebengewerbe) gearbeitet ca. 12-1300 Brutto, tw. Scheinselbstständigkeiten.
meine Érfahrungen zum Gehalt im Bereich der Bauleitung, (gestützt durch mehrere Studienkollgen) liegt bei ca. 33-36.000€/ Jahr als Einstiegsgehalt.
Im Bereich der Architektur liegen die Werte eher im Bereich von 16-26.000€ / Jahr, wobei die Tendenz bei diesem Wert eher im unteren Bereich angesiedelt ist.
Was für ein abgeschlossenes Studium ein Witz ist. |