Zitat:
Zitat von Kieler Würdest Du Dich auch dazu zählen, soll heißen ist das ein generelles, ein
institutionelles oder ein individuelles Problem? |
Ich zähle mich in sofern dazu, als das ich ohne meine beruflichen Erfahrungen vor und während dem Studium nach meinem Diplom sicherlich auch ziemlich blauäugig auf den Arbeitsmarkt gestolpert wäre.
Ich habe (leider) schon vor dem Studium erfahren, wie es bei den Architekten läuft und konnte es dennoch nicht lassen.
Natürlich ist es ein generelles Problem mit der Architektenausbildung, nicht nur in Deutschland. Ich denke auch nicht, daß man die Studienordnung ganz umstellen muß oder kann. Etwas mehr Praxis und etwas weniger "Freiform" wäre sicherlich angebracht, aber man muß die Studenten rechtzeitig und deutlicher darauf hinweisen, daß das Studium nur eine Teiletappe zum Architekten ist. Ich denke, daß wird von vielen Architekturstudenten falsch verstanden. Dadurch entstehen viele Mißverstände zwischen Absolventen und Arbeitgebern. Es werden auf beiden Seiten falsche Erwartungshaltungen aufgebaut.
Man sollte gleich am Anfang sagen, daß nach 10 Semestern Theorie (Architekturstudium mit Diplom) noch mind. 4 Semester Praxis (AIP, erste Stelle) folgen und man dann erst ein "brauchbarer" Absolvent ist, der ab dann natürlich auch Anspruch auf eine ordentliche Bezahlung hat.
Bei Ärzten sieht es doch ähnlich aus.