AW: Wo und wie informieren sich Architekten/Bauplaner über Baustoffe?
# 10 ( Permalink)
Social Bookmarks:
Es kommt vielleicht auch ein wenig darauf an, was für ein Produkt man vermarkten will.
Meiner Meinung nach gibt es zwei grundlegende Pole für eine Werbestrategie.
Die eine nenne ich mal quantitativ, die andere qualitativ.
Erstere setzt auf permanente Wiederholung ohne großen Gehalt, um den Namen eines Produkts ins Gedächtnis der Adressaten zu hämmern.
Da sollte man meiner Meinung nach aber gute Bilder haben, um im Dschungel der anderen quantitativen Werbekampagnen noch aufzufallen.
Die zweite setzt eher auf Nachhaltigkeit durch Neugierde der Adressaten, die durch den Kontext, in dem das Produkt gezeigt wird, angeregt werden sich eine eigene Vorstellung von dem Produkt zu verschaffen. Wichtig dabei ist, der Kontext muss ungewöhnlich sein. Das geht meiner Meinung nach bei Architekten am Besten mit realisierten Projekten, bei denen des Produkt essentiell war.
Mal angenommen, Du willst Glasflaschen als Bauprodukt vermarkten. Das größte Interesse würdest Du wahrscheinlich damit erringen, ein Projekt in einer Architekturzeitschrift zu publizieren, in dem z.B. ein kleines Gebäude aus diesen Flaschen gebaut wurde. Natürlich ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, und die Herstellerfirma oder das Produkt in den Vordergrund zu stellen. Viel mehr sollte der Entwurf mit seinen Qualitäten im Vordergrund stehen, und das Produkt subtil als Merkmal auftauchen.
Eine Freundin von mir, auch studierte Architektin, hat sich auf diesen Bereich der Vermarktung spezialisiert. Sie organisiert für Unternehmen Veranstaltungen und Veröffentlichungen (also PR). Und Subtilität ist da das oberste Gebot. Architekten sind eben kein RTLII Publikum. Die können und wollen selber denken.
__________________ Grüße Michael
"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |