Die Forderungen sind alle so richtig - ich sehe es genauso - nur leider bringen die nichts.
Diese Diskussion wird zur Zeit in allen tariffreien Branchen geführt. Ansätze bezüglich gerechter Bezahlung bringen da gar nichts, da die Arbeitgeber die Machtposition besetzen. Arbeitnehmer müssen halt irgendwie arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Allein über Solidarität kann man keine Ziele durchsetzen.
Auch hier kann ich immer wieder nur den Mindestlohn aufführen, der in Deutschland leider immer wieder fälschlicherweise als Konjunkturbremse propagiert wird. Leider werden hier die Menschen immer wieder irregeführt, da die Politiker nun mal von der Arbeitgeberseite "umworben" werden. Macht erzeugt Macht, also besetzen die Politiker immer die Position der Arbeitgeber.
Zitat:
Wir können uns für eine starke Begrenzung der Studentenzahl einsetzen, z.B durch Aufnahmeprüfungen. Das würden den vielen, die einfach mal so Architektur studieren, viel Leid ersparen. Und so könnte man Stück für Stück das wahnsinnige Überangebot an Architekten reduzieren. Ich denke, dass heute nur 20% der ausgebildeten Architekten gebraucht werden.
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Ist das so? In vielen Branchen gibt es ein Überangebot von Absolventen, und es ist normal, dass nicht jeder den Einstieg in den Job schafft. Bei Berufen mit Tariflöhnen ist aber der Druck nicht so hoch, weil man halt untereinander die Suchenden nicht so ausnutzen kann wie bei den Architekten. Die dauerhaft schlechte Bezahlung generiert ja zusätzlich Kündigungen und Neueinstellungen mit. Das heisst, dass zu den Absolventen auch dauerhaft der Markt von den Unzufriedenen Wechsler gesättigt wird. Hätten wir einen Mindestlohn, wäre die Lage gar nicht so schlimm.
Es kommt also einfach nicht darauf an, was wir draus machen, sondern wie wir gesetzlich geregelte Mindestanforderungen durchgesetzt bekommen. Und das geht zur Zeit neben den Friseuren und Zimmermädchen vielen Branchen so. Und dass Zeitarbeit Tariflöhne untergräbt, ist genauso unmoralisch aber leider wieder ein anderes Thema.