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Hallo Faissal,
gefällt mir, dass Du dieses Thema als Facharbeit machst, denn der goldene Schnitt ist wieder im Kommen.
Bei vielen Architekten war das Thema out, bei der "Bildhauerfraktion" sowieso,
obwohl Bildhauer dazu ein Messwerkzeug wie Albrecht Dürer hatten.
Allgemein wurde Geometrie ja nicht mehr wirklich gelehrt. Wenn dann wurde der goldene Schnitt noch als arithmetische Teilung verstanden und verwendet.
Aber sein Ursprung und Wesen ist eben Geometrie und die Fibonacci Reihe beschreibt Vermehrung nicht Teilung. Das zeigt in seiner Darstellung als logarythmischen Spirale, die z.B. in folgenden Bauten eigesetzt wurde, unter anderem um vom Diktat des rechten (oder willkürlichen) Winkels wegzukommen:
The spiral House, Castlebar, Co. Mayo, Ireland; von Norita Clesham;
Lit.: "Der Strohballenbau" von Gernot Minke und Friedemann Mahlke, ökobuch,
und
Das Perlboot, eine ökologische Kindertagesstätte in Gera-Lusan, von Maria Hofmann; detaillierte Beschreibung der Bauingnieurin in "Hagia-Chora" Heft 30;
Sie beschreibt sehr gut ihre Intentionen und die Mathematik dazu.
Beide Beispiele sind von Frauen, da fällt mir auch noch die Architektin A. Dylla aus München ein, die ihn mehrfach und auch in Bebauungsplänen verwendete.
Damit deutet sich ein Teil der Antwort auf Deine Frage an, warum der GS verwendet wird. Es sind vor allem Frauen die vom Diktat des rechten Winkels wegwollen. Das hat mit einer Bewusstseinsentwicklung zu tun.
Es gibt aber auch Männer wie Prof. Hübner oder meine Wenigkeit die damit gearbeitet haben und arbeiten. Die "goldene Spirale" ist eine baupraktisch beherrschbare Form neben Rechteck und Kreis, dessen formalen Ausdruck für mich im Spannungsfeld von Offenheit und Geborgenheit, rund und nicht geschlossen etc. zu suchen ist.
Ich hoffe Du kannst damit was anfangen. Wenn Du weitere Fragen hast, stehe ich gern Rede und Antwort
ciao,
Rafael |