@ turkish29:
Sorry wenn ich das so sage, aber deine Aussagen sind ziemlich weltfremd:
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Die einzige Voraussetzung, man muss ein sehr guter Architekt sein, was ich sowieso unbedingt werden will.
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Es gibt Heerscharen von guten Architekten, trotzdem musst du ein eigenes Büro haben, und unter Deinem Namen auftreten.
Zitat:
Solange ich es drauf habe zu Entwerfen oder baukonstruktiv sehr gut bin und den Doktor habe, egal wo ich geforscht habe, ist alles ok.
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Sagst Du. Trotzdem müsstest Du ein eigenes Büro führen, die entsprechenden Aufträge bekommen oder Wettbewerbe gewinnen, überregional einen Namen machen, bevor Du als Professor an eine Uni berufen wirst.
Zitat:
Wie du schon sagst, muss ich entweder vieles gut ausführen oder geniale Entwurfe umsetzen um eins der beiden Fächer zu lehren.
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Ein Glück, dass die FH ziemlich familiär ist und ich zu allen Professoren einen sehr guten Draht habe. Also wenn in Zukunft eine Stelle frei wäre, dann wären meine Chancen gut.
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Jaja, und dann noch etwas zum Bewerbungsverfahren: Es gibt natürlich mehrere Bewerber, die dann alle Probevorlesungen halten. Und jeder hat dann seine Für- und Gegensprecher, und sobald Bekanntschaften im Spiel sind, sind die realen Qualifikationen gar nicht mehr so entscheidend, sondern die Politik tritt an erste Stelle.
Wenn Du es auf eine Professur anlegst, und alles in eigener Hand haben willst, musst Du als Assistent anfangen, dich mit den Professoren gut halten, und mit etwas Glück wirst Du dann von einem zu einer Stelle vermittelt.
Vergiss aber nie, dass es immer weniger Assistenten gibt (viele Hochschulen haben keine Professur-zugeordnete Assistenten mehr, sondern einen Pool für alle Professoren), und Professuren ausgeschrieben werden müssen (wenn jemand schon eine Professur hatte oder bessere Qualifikationen hat, bist du schon raus).
Ich persönlich kenne Beispiele aus dem Bekanntenkreis, die durch Mitarbeit (bereits als Studenten) in einem sehr guten Büro zu einer Assistentenstelle kamen. Von dort aus hatten Sie dann zwei bis drei sehr gute Erstlingswerke mit dem eigenen Büro (eins war für den BDA-Länderpreis nominiert), und wurden in diesem Bundesland schliesslich an eine FH berufen, wo sie zunächst auch Assistenten wurden, und dann auch Vorlesungen hielten. Ob sie jetzt eine tatsächliche Professur innehaben, oder nur als Assistenten fungieren, weiss ich im Moment auch nicht genau.
Der Weg führte hier jedenfalls über eine sehr lange Studienzeit und Konzentration auf Hiwi, Assistentenstellen und die akademische Laufbahn.
Du solltest Dir also im Klaren sein, dass Dir also eigentlich 2 Wege zur Professur bevorstehen:
1) Du studierst schnell und erfolgreich, wirst ein sehr guter Architekt, trittst national oder international mit eigenem Büro mit Werken in Erscheinung. Dies dauert dann auch so einige Jahre. Realistisch kannst Du mit 3-5 Jahren Lehrzeit (die du dann ja auch in einem Top Büro herausragend leisten wirst), und 5-10 Jahre als Büroinhaber rechnen. Dann steht Dir das Tor zur Professur offen.
2) Du studierst, arbeitest nebenher als HIWI, dann als Assistent. Dann musst Du aber immer zu den Lieblingen der Professoren und zu den Besten gehören, damit diese dich direkt an der Uni behalten. Dann musst Du einige Jahre Stiefel lecken, und darauf hoffen, dass dich irgendwann jemand empfiehlt.
Meiner Meinung nach siehst Du die Sache mit einer wahnsinnig übersteigerten Portion Selbstbewusstsein, konzentriere Dich lieber darauf, im Beruf einer der Besten zu werden, falls Dir dies gelingt, wirst Du dann auch bei einer Bewerbung auf eine Professur Chancen haben.