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fst hat recht.
In der Art wie Ihr Euch im Moment den Einsatz von Augement Reality im Bereich Architektur vorstellt, macht es keinen Sinn.
Architekten erstellen 2D-Pläne (Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Lagepläne etc.). Zur Visualisierung oder zur räumlichen Überprüfung werden 3D Modelle erzeugt. So Knalltüten wie ich versuchen beides gleichzeitig, was man dann BIM (Building Information Modelling) nennt. Das ist aber bei weitem noch nicht Alltag, weil es sehr weitreichende Erfahrungen und Bürostandards erfordert. Es ist also nicht so, dass grundsätzlich beim Zeichnen eines Grundrisses auch ein 3D-Modell erzeugt wird.
Der 2D Plan dient zur Informationsübermittlung, weshalb er auch immer auf Papier ausgeliefert wird. Er trägt eine Vielzahl von Informationen. Hier kommt es auf Lesbarkeit durch Plangrafik an.
Das 3D Modell vermittelt räumliche Zusammenhänge oder im späteren Stadium Materialität. Bei den räumlichen Zusammenhängen steht im Hochbau meist der Innenraum in Vordergrund, und im Stätdtebau der Außenraum.
In Eurem Beispiel wird lediglich die Information vermittelt, dass das 3D-Modell, dass ich extra erzeugen muss, sich auf den Grundriss "mappen" läßt.
Das ist aber nicht relevant.
Relevant wäre es das Modell im umgebenden Kontext zu sehen. Also nicht auf einem Plan, denn ich nicht lesen kann, sondern in einem Umgebungsfoto bzw. in einem Quicktime-VR o.ä.
Relevant könnte in einem virtuellen Gebäude, durch das man sich bewegen kann, sein, an festlegbaren Stellen Einblicke in die Konstruktion etc. zu gewähren, oder durch augemented Reality symbolische Platzhalter im 3D-Modell durch eine Auswahl an Lösungen z.B. verschiedene Varianten für Leuchten oder andere Elektroinstallationen ersetzen zu können.
Durch Augemented Reality und OpenGL könnte dies eventuell einfacher sein, als jede Variante rendern zu lassen.
So, jetzt da ich gerade eine neue Geschäftsidee niedergeschrieben habe, hab ich mir aber einen Anteil verdient.
Ich stimme fst übrigens auch in dem Punkt ifc zu. Dieses Format können alle gängigen CAAD Programme exportieren, und es ermöglicht etliche Informationen über Objekte zu transportieren. Nachteil ist, dass ifc nicht von 3D-Modellingprogrammen genutzt wird, und der überwiegende Teil der 3D Modelle jedoch in genau diesen Programmen erzeugt wird. Und daran wird sich kaum etwas ändern, solange kein Softwarehersteller BIM ohne Altlasten mit einem neuen Ansatz verfolgt. Wäre also auch eine Geschäftsidee.
__________________ Grüße Michael
"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |