AW: Workflow für Ansichten, Perspektiven, etc.
# 25 ( Permalink)
Social Bookmarks:
Hallo,
den Thread finde ich sehr gut. Ich habe einige Denkanstöße zur Arbeitsweise erhalten und möchte euch jetzt mal meine darstellen...
Ich habe in meinem Bachelor-Studium so gearbeitet, dass ich ziemlich alles mit Vectorworks in 2D gezeichnet habe und 3D Modelle nur partiell für benötigte Renderings gebaut habe. Dann aber mit ArchiCAD, denn das Modellieren in Vectorworks halte ich bisher noch für sehr umständlich.
Die Schatten in Ansichten und Grundrissen habe ich immer selbst konstruiert.
Ich halte dies vor allem unter Zeitdruck um wesentlich schneller und flexibler als diese extra zu Rendern oder andere Skurilitäten wie ein Pixelbild aus C4D zu vektorisieren etc.. Natürlich muss man sich dabei sicher sein was man zeichnet und Schatten konstruieren können.
Man hat durch diese Arbeitsweise schon sehr früh eine weit fortgeschrittene Zeichnung sowie eine Vorstellung davon wie es auf dem Layout aussehen wird, ja man kann sogar das Layout schon in einem sehr frühen Stadium anlegen und dort dann so ziemlich alles in Echtzeit anpassen und abgleichen.
Vectorworks kommt mit seinen Verläufen und Transparenzen schon ziemlich nah an die Fähigkeiten von Illustrator ran. Wer will kann aber nach dem Export dort immer noch Finetuning betreiben.
Ich bin der Ansicht dass bei orthogonalen Gebäuden diese Methode zumindest fürs Studium ausreichend und sehr effektiv ist. Man hat mehr Zeit für Fragen des Entwurfs und kann sich intensiver mit dem Layout und der Plandarstellung befassen da alles wirklich bis zum PDF-Export änderbar ist.
Bei komplexen Gebäudeformen sieht das sicherlich anders aus, da sind Renderings wahrscheinlich schnell die bessere Wahl. Vor allem wenn es sich sowieso um einen kleineren Maßstab handelt - 1:200 aufwärts.
Das mag sich jetzt alles sehr konservativ anhören, aber wenn man sich mal in der Wettbewerbe Aktuell umsieht, sind es nur wenige Entwürfe die auch in den Ansichten und Grundrissen als Renderings dargestellt werden. Das meiste sind sehr gute 2D-Zeichnungen, die auch so schon sehr plastisch aussehen.
Ganz einfach weil die meisten Architekten noch mit 2D Tools arbeiten und höchstens für das Rendering ein Spezialist da ist oder beauftragt wird.
Letztendlich kann man nur sagen dass man seine Werkzeuge gut kennen sowie einen Überblick über die professionelle Software auf dem Markt haben muss. Man sollte ein Gefühl dafür entwickeln mit welchem Programm man gut an sein jeweiliges Ziel kommt.
Der Eine macht alles in einem Programm, der andere benutzt CAD und die ganze Creative Suite dazu, aber es ist trotzdem möglich dass die Qualität bei beiden vergleichbar ist.
Nur deshalb weil der eine sein Programm wirklich durchgehend beherrscht und jeden Trick und Kniff kennt.
Anbei der Screenshot eines Schnittes den ich wie beschrieben erstellt habe. Es geht mir vornehmlich darum die räumliche Wirkung zu zeigen, die Linienstärken stimmen hier nicht.
Grüße
Geändert von soul:ution (14.06.2010 um 11:56 Uhr).
Grund: Korrektur
|