AW: Ein Grundriss mehrere Darstellungen
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Hallo Michael -
ich erstelle gerade ein 3D-Modell in Vectorworks (Scharounhaus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung) und kann nicht sagen, dass es dort generell einfacher zugeht als in ArchiCad oder Cinema 4D. Jedes dieser Programme lässt einen das eine intuitiver machen und beim anderen wahnsinnig werden. Der Unterschied liegt wohl darin, ob man generell 2D zeichnet oder eben sich ins 3D vorwagt.
Dann, der Reihe nach: so kompliziert ist es eigentlich nicht: Den Ebenen in VW entsprechen fast bis auf's I-Tüpfelchen die Geschosse in ArchiCad, den VW-Klassen die AC-Ebenen. Stiftfarben sind Stiftfarben und Materialien Materialien.
Was die Stiftsets angeht, so geht es hier m.E. vor allem um die Einhaltung der DIN 1356 - z.B. kann man für die 1:100-Darstellung eines Grundrisses ein Stiftset verwenden, in dem Stift Nr. 2 0,35mm, für die 1:50-Darstellung eines , in dem Stift Nr.2 0,5mm dick ist.
Zeichnet man Wände mit Konturen in Nr.2, ist diese in den unterschiedlichen Maßstäben unterschiedlich dick, wenn man für die beiden Grundriss-Ausschnitte eben die verschiedenen Stiftsets verwendet.
Also: ganz bodenständig und DIN-gerecht Stiftnummern als Differenzierung für die Plandarstellung in unterschiedlichen Maßstäben einsetzen, wie früher beim Zeichnen mit Tuschefüllern.
Ebenen (=Klassen in VW) dienen zur Zusammenfasung logischer Bauteilgruppen oder textlicher Informationen (AW, IW, Möblierung, Bemaßung 1:100, Bemaßung 1:50 etc.).
Geschosse (=Ebenen in VW) sind eine 3D-Gliederungshilfe (Z-Höhe), die bei der Schnitt-, Ansichts- und 3D-Darstellung zu- und abgeschaltet werden können, wie in VW auch.
Materialien sind wie auch in VW eine wichtige Strukturhilfe beim 3D-Export.
Was die Wanddarstellung betrifft: In den Elementeinstellungen (STRG-T) ist jeder Wand eine Bauteilschraffur zugewiesen, auch eine Bauteilschraffur-Stiftfarbe. Bei der Wahl der passenden Modelldarstellung kann die evtl. komplexe Mehrschicht-Schraffurdarstellung einer Wand dann mit einer einheitlichen Farbe dargestellt werden (Schnittschraffuren überschreiben), wozu dann flächendeckend die eben genannte Bauteilschraffur-Stiftfarbe verwendet wird. Per Voreinstellung z.B. ist es in der Vorgabe-Modelldarstellung Genehmigungsplanung dann schwarz, weil ebenso per Voreinstellung eine AC-Wand mit einer Schraffur erstellt wird, deren Vordergrund- (Strichfarbe) Schwarz ist.
So, jetzt zu den Ausschnitten. Man kann jede aktuelle GR- oder Schnitt-Darstellung als Ausschnitt sichern und diesen dann zusätzlich editieren. Z.B. speichert der Ausschnitt zunächst die aktuelle Ebenenkonfiguration. Hat man nachträglich weitere Ebenen eingefügt, werden diese beim Aufrufen des gespeicherten Ausschnitts nicht dargestellt (dann fliegen Sachen scheinbar "raus" - weg ist das mühevoll erarbeitete natürlich nicht). Also, es hilft nichts: Ebenensets anlegen und diese beim Einführen weitere Ebenen ggf. aktualisieren.
AC ist auf seine Weise genau so ausgereift wie VW, der größte Stolperstein ist nach meiner Erfahrung, dass man gewohnte Arbeitsweisen ändern muss, wenn man das Programm wechselt. Ab welchem Zeitpunkt man die 3D-Arbeit beendet und in 2D weitermacht (z.B. in AC-Arbeits- oder Detailblätter), ist in beiden Programmen eine Frage, die projektabhängig beantwortet werden muss. Dass man das Ganze immer unter Stress lernen muss und nicht in einem mehrwöchigen Sommer-Intensivkurs im SPA-Hotel bei vollem Lohnausgleich, macht die Sache nicht attraktiver.
Aufmunternde Grüße |