Zitat:
Zitat von Tom Diese soziale Segregation in den westlichen Nachkriegs-Trabantenstädten kam aber erst nachher; der Billig-Eindruck entstand erst im Laufe der Zeit (schlecht behandelt, schlecht gewartet, selten oder nie renoviert, wenn ja, dann in der fortgeschrittenen Verwahrlosungsphase schnell wieder demoliert). Für die soziale Negativ-Dynamik, die diese Siedlungsformen entwickeln können, lagen keine Erfahrungswerte vor. Hintergrund war das schnelle Wachstum der westdeutschen Großstädte in den 60er und 70er Jahren und eine gewisse Faszination der Entscheidungsträger für alle Aspekte hoch-rationalisierter, serieller Planungs- und Baukonzepte, die sich irgendwann eines verfeinerten architektonischen Qualitätsverständnisses entledigt haben.
Abstraktion & Repetition, so hat es Koolhaas irgendwo mal pointiert benannt, sind die beiden Kernbegriffe der klassischen Moderne, die sich als die Haupt-Irrtümer des modernen Großsiedlungsbaus herausgestellt haben. Aber auch diese Kritik läuft in die Irre, wenn sie schlagwortartig verstanden wird. In den undogmatischen (?) Niederlanden sind ja geglückte jüngere Beispiele für "Wohnen in der Großform" und von raffinierter Serialität zu besichtigen. Zum Glück sind die Fragen nicht so einfach ... |
Ich denke auch, dass Serialität an sich nichts schlechtes sein muss. Wenn man sich mal Vorstadtsiedlungen in den USA anschaut, das ist doch Häuserbau in Serie, mit dem Unterschied, dass hier noch ein bisschen grün um die Häuser ist und die Häuser je nach Schicht halt größer sind und mehr Wohnraum bieten.
Wie man eine bessere "Durchmischung" herstellen könnte, ist mir nicht ganz klar. Man kann ja niemanden zwingen irgendwo zu wohnen. Und wer wohnt nicht gern in einem "besseren Viertel" wenn man es sich leisten kann?