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Archimedes
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Datum: 19.09.2010
Uhrzeit: 10:34
ID: 40967



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #84 (Permalink)
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Zitat von noone Beitrag anzeigen
Dies ist der übliche Usus in Architekturbüros. Was aber der Schwachpunkt dieser Methode ist, ......
Wenn etwas Usus ist, dann hat das einen Grund und der muß nicht zwingend historischer Natur sein. Man sollte nicht immer davon ausgehen, daß alles was sich so eingespielt hat, revolutionär verändert werden muß. Man darf nicht glauben, daß die alten Büroinhaber gundsätzlich alle dümmer und uninteressierter, wie man selbst, sind und man das Rad neu erfinden kann. Sicher gibt es viele Dinge zu überdenken und manche auch zu optimieren. Ich habe mich ebenfalls ausgiebig mit Theorien und Kalkulationen von effektiven Stunden, Ausfällen durch Krankheit und Urlaub, Fortbildung, realistischen Anteilen von Leistungsphasen am Projekt (eben nicht nach HOAI), eigene Leistungsfähigkeit und die von Mitarbeitern, Postein- und ausgangsmanagement, Bürostundenlöhne, Mittelwerte, Break-Even-Analysen, Untergrenzen und Obergrenzen für Zeit, Kosten........,ich könnte noch lange weiter machen, beschäftigt, mich von Wirtschaft***perten beraten lassen und andere Büros betrachtet und deren Fehler analysiert. Diese Basics sind wichtig und dennoch müssen sie ständig revidiert werden. Manche erweisen sich gar als Trugschluß.
In einem Architekturbüro müssen, so unglaublich und "ketzerisch" sich das vielleicht anhört, Freiräume für "kontrolliertes Chaos" gelassen werden. Manche Dinge erledigen sich wie von selbst, wenn man sich nicht daran festklammert oder sie mal 2-3 Tage länger, wie im ursprünglichen Zeitplan verankert, liegen läßt. Es ist ebenso ratsam andere Dinge kurzfristig dazwischen zu schieben, auch wenn man gerade an einer wichtigen Arbeit sitzt. Aber diese Kleinigkeiten, die man dann sofort zwischendurch erledigt, bringen einem zu einem späteren Zeitpunkt einen wesentlich größeren Zeitvorteil. Das sind jetzt Beispiele für Situationen, die sich nicht vorplanen oder korrekt nachverfolgen lassen, die aber permanent (wichtiger und sinnvoller) Bestandteil der täglichen Arbeit sind.
Ich glaube, daß ich davon aber jetzt genug erzählt habe. Rausfinden sollte das Jeder selbst, sofern er irgendwann den Schritt wagen möchte.
Das Threadthema war ein etwas anderes, aber vielleicht hat sich in den letzten Beiträgen dieser Diskussion ein wenig gezeigt, warum zwischen Angestellten um Chef eine gewisse Diskrepanz besteht und das Ganze doch wesentlich komplexer ist, als man sich das als "unzufriedener" Absolvent vorstellt. Ich würde also weder pauschal von Sklavenhaltern, noch von Opferlämmern sprechen. Die gibt's vereinzelt, aber wenn sich zukünftig keiner mehr so "selbstlos opfert", dann sterben die Sklavenhalter sehr schnell aus.

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