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mika
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Datum: 11.12.2010
Uhrzeit: 14:25
ID: 41817



AW: CAD taugliches Laptop/Notebook #89 (Permalink)
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Da Du noch keine Erfahrungen mit Mac OSX hast, dürfte dies kein Kaufgrund sein. Bei Apple Computern muss man ja inzwischen in zwei bzw drei Ebenen denken:
1. Ebene - die Hardware
1.a) Gehäuse und Verarbeitung
1.b) Komponenten wie CPU, GPU, RAM, Display etc.
2. Ebene - das Betriebssystem

Zur 2. Ebene, dem Betriebssystem:
Bei den meisten Mac-Nutzern wird das erst nach der Nutzung ein Kaufgrund. Man will nicht mehr zurück zu Windows, auch wenn es funktionell an der ein oder anderen Stelle Dinge geben mag, die man aus Windows vermißt. Angesichts des grafisch einheitlicheren Erscheinungsbilds, welches bei der täglichen Arbeit für ein wenig Erleichterung und viel Wohlgefallen sorgt, verschmerzt man das dann aber gerne. Jedenfalls geht das allen Switchern so, die ich kenne.

Zur 1. Ebene, Hardware:
Apple hat sich spätestens seit dem Intel-Switch dafür entschieden mit Ausnahme der Mac Pros vornehmlich das gehobenen "Consumer"-Marktsegment an zu sprechen.
Gehoben meint in diesem Fall anspruchsvoll. Apple sieht den Anspruch dieser Käuferschicht jedoch nicht in Superlativen in einer Disziplin wie z.B. Grafikleistung, oder CPU-Leistung, sondern im stimmigen Gesamtpaket.

Zu 1a) Gehäuse und Verarbeitung:
Dabei steht auch wieder die perfekte Erscheinung als Garant für die "Leichtigkeit des Seins" im Vordergrund. Das ist letztlich auch der Grund warum sich diese Geräte bei den Kulturschaffenden solcher Beliebtheit erfreuen: Diese Geräte sind genauso entwickelt wie die eigenen Werke.
Nicht der niedrigste Preis bestimmt die Erscheinung, sondern das Streben nach "Perfektion". Perfektion muss nicht zwangsläufig wie ein Apple-Computer aussehen, aber wie ein HP, Dell, Acer, Toshiba, Fujitsu, Lenovo, Asus, Sony o.ä. sieht es definitiv nicht aus. Bei diesen Herstellern hat sich fertigungs- und gestaltungstechnisch seit 20 Jahren nichts wesentlich geändert. Und darin liegt auch einer der Gründe für die Wiederverkaufswerte. Auch wenn der Intel-Schwitch alte PPC-Macs zu reinen Liebhaber-Stücken gemacht hat.

Wem das alles egal ist, der wird bei einem Mac immer das Gefühl haben zu viel Geld ausgegeben zu haben. Wem die Gestaltung eines Computers wichtig ist, für den ist der Preis angemessen, zu mal es keine Alternativen gibt.

Zu 1.b) Komponenten:
Technische Eigenschaften müssen sich bei Apple-Computern dem Geräte-Konzept fügen und nicht wie bei allen anderen andersrum. Bei einem Laptop sieht Apple die Prioritäten eher in der Akkulaufzeit und dem Gewicht, als in der CPU- oder GPU-Leistung. Wer Aufgaben zu erledigen hat, die viel Rechenleistung brauchen, ist ohnehin besser mit einer Workstation bedient. Das heißt nicht, dass die GPUs schlecht sind, aber dass sie nicht auf Gaming-Niveau liegen, eben weil diese zu viel Strom/Akku verbrauchen, was dem Mobilitätsanspruch widerspricht.
Allgemein läßt sich jedoch zurückblickend sagen, dass Macs technisch zukunftsorientiert sind. So besitzt alle aktuellen Macs 64bit-fähige Hardware, d.h. es werden mehr als 4GB unterstützt. Auch Fähigkeiten wie das Booten von FireWire, USB oder SD-Medien ist fortschrittlich.

Negativ ist bei Apple-Computern (iMac, MacBook, MBA und MBP) allerdings der Einsatz spiegelnder Displays anzumerken. Während man bei den mobilen Geräten die Reflektionen mit Folien relativ gut, aber nicht optimal, mindern kann, ist es bei einem iMac nicht wirklich möglich. Wer also mit einem schwarzen Bildschirminhalt arbeitet (AutoCAD) und sich seinen Hintergrund nicht aussuchen oder optimieren kann oder gerne weiße Kleidung trägt hat hier einiges an Gewöhnung zu vollbringen. Spiegelnde Displays sind gut für die Farbwiedergabe, nicht jedoch für die Augen bei heller Umgebung.

Bei meinem MBP ist das im Sommer schon nervig. Da hilft nur Sonnenschutz oder externes Display.

Die Unterscheidung zwischen Hardware und Betriebssystem kommt letztlich daher, dass man sowohl Mac OSX, aber auch Linux und seit dem Intel-Switch Windows direkt installieren und booten kann. Wobei man langfristig Windows eher mittels Virtualisierung wie eine Art Laufzeitumgebung á la Java betreiben wird.
Man sollte allerdings beachten, dass egal auf welche Weise man Windows betreibt, die Akku-Laufzeit dann erheblich reduziert wird. 10 Stunden bekommt man mit Windows auch bei einem 13" MacBook Pro nicht hin, selbst, wenn man keinen Virenscanner benutzt.

Wenn Dir eine Gameing-GPU wichtiger ist als 1.a) und 2. dann kommt ein Apple-Notebook nicht in Betracht. Wenn Dir 1.a) und später vielleicht auch 2. wichtig ist, dann kommt nur ein Apple-Notebook in Betracht.
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Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

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