AW: Bauherr hält sich nicht an die Vergabe (LP7)
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Danke für Dein Input, Archimedes,
über die ganze Bauzeit hat der Bauherr die unschöne Angewohnheit gehabt, die Aufträge durchweg an den allergünstigten Anbieter (meistens der, der zur Baustelle eingeladen wurde) zu vergeben und dann noch womöglich zum Festpreis, dann aber anschließend mit Sonderwünschen kam, die, nach seiner Auffassung, alle(!) im Festpreis enthalten sein sollten.
Sein Motiv ist klar; alle Bauleistungen in Top Qualität zu einem möglichst günstigen Preis zu bekommen. So habe ich habe mal, bei einer recht hitzigen Diskussion klargestellt, dass ich es ablehne an irgendwelchen Gesprächen über Auftragsumfänge teilzunehmen, mit Firmen, die er in meiner Abwesenheit beauftragt hat, und dass ich halt nicht in der Lage bin, die Rechnungen zu prüfen, weil ich schlicht und einfach nicht weiss was vereinbart wurde. Die Rechnungen sehe ich gar nicht erst, die gehen direkt zum Bauherrn. Mag sein, dass sich dadurch mein Aufwand insgesamt verringert, dennoch ist der Aufwand vor Ort wesentlich größer, da fast täglich Diskussionen auf der Baustelle stattfinden über die evtl. fragliche Qualität der Ausführungen, oder überhaupt über den Gesamtumfang der Aufträge.
Ich führe gottseidank ein sehr ausführliches Bautagebuch (allein dieser Aufwand ist kaum zu bezahlen) und er bekommt fast täglich von mir ein Tagesprotokoll, zuerst per Email und anschließend per Fax, da ich sicher gehen will, dass er sie auch bekommt. So kann ich meinen zusätzlichen Aufwand für sämtliche Umstände und Änderungen leicht nachweisen (er äußert sich nie dazu). Leider habe ich erst zum Baubeginn erfahren, dass er schon mehrere Mehrfamilienwohnhäuser besitzt/gebaut hat.
Kann man Handwerksfirmen zwingen Kopien von Rechnungen herauszugeben? Sonst ist es doch auch, wie ich es in Erinnerung habe, durchaus legitim kalkulierte ortsübliche Preise bei den anrechenbaren Kosten anzusetzen? |