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Zitat von sickjay Dies stammt von der AK NRW. Sind die Berufschancen im öffentlichen Dienst realistisch, so wie sie hier angegeben werden? |
Hallo Sickjay,
die Zahlen der Architektenkammern sagen leider nichts über die aktuellen Einstiegschancen aus. Dazu müssten die Kammern die derzeitigen Absolventenzahlen und die neuen Eintragungen in die Architektenliste gegenüber stellen. Dazu fehlen ihnen aber die Daten.
Dass es im öffentlichen Dienst gute und interessante Stellen für Landschaftsarchitekten gibt, ist klar. Bezahlung und Sicherheit sind in der heutigen Zeit ebenfalls nicht zu verachten.
Zu den Daten der Kammer eine kleine Milchmädchenrechnung: 300 Landschaftsarchitekten im öffentlichen Dienst in NRW ergibt bei einer durchschnittlichen Dienstdauer von 30 Jahren pro Jahr 10 Pensionierungen. Die große Frage ist, wie viele Stellen einen kw-Vermerk haben (kann wegfallen) oder ob noch zusätzliche Stellen geschaffen werden. Wenn man die Klagen der Gartenamtsleiter im Deutschen Städtetag hört (
GALK, galk.de, die Seite der Gartenamtsleiterkonferenz für alle Aufgabenfelder des öffentlichen Grüns der Städte und Kommunen), ist die Lage zumindest auf kommunaler Ebene nicht rosig.
Zum Teil werden die ehemals mächtigen Gartenämter mit anderen Planungs- und Dienstleistungsabteilungen fusioniert, um Stellen zu sparen. Ob dann der Landschaftsarchitekt/Gärtner den Chefposten bekommt, ist fraglich. In meiner Stadt Osnabrück ist das gelungen: Nach einer Verwaltungsreform wurde tatsächlich ein Landschaftsarchitekt Chef des neu zugeschnittenen Servicebetriebs und ist jetzt für Abfallentsorgung, Straßenbau und Grünflächen zuständig (
Grün und Umwelt | Friedensstadt Osnabrück)
Wie es den Hochschulabsolventen der letzten Jahre tatsächlich geht und wie und wo sie untergekommen sind, wird in Kürze die neue Absolventenbefragung Landschaftsarchitektur ergeben. Teilgenommen haben eine Uni und sechs Fachhochschulen. 620 Fragebögen werden gerade zentral an der Hochschule Osnabrück ausgewertet. Im März erhalten die teilnehmenden Hochschulen als erste ihre Ergebnisse. Eine zusammenfassende Veröffentlichung der Umfrageergebnisse ist voraussichtlich im April verfügbar.