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Wilfried Berger
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Wilfried Berger: Offline

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Wilfried Berger is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 17.09.2012
Uhrzeit: 20:26
ID: 47938



AW: Fenstereinbau nach >Stand der Technik< #31 (Permalink)
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Fortsetzung von gestern 16.09.2012:
Hallo Kollegen/innen,
eines möchte ich jetzt einmal vorab noch klarstellen. Eigentlich habe ich diesen Raum eröffnet um mich mit Interessenten auszutauschen. Ich werde mich auch ganz streng an die Forumsregeln halten. Wem diese Anregungen nicht passen, hat doch die Möglichkeit einen anderen Raum mit anderen Themen zu besuchen. Ich würde mich gerne über Schäden aus dem Fensterbau unterhalten und über falsch ausgelegte DIN Zitate. Und 7 zu 1 da habe ich natürlich einiges zu tun!!

Herr Tom,
natürlich ist Fenstereinbau eine Planungssache. Das ist doch meine Rede. Aber mit Ihrer Zitierung des Leitfadens sollten Sie dann diesen auch richtig auslegen.
Haben denn Sie den Abschnitt 6.4.6 den Sie aus dem Leitfaden eigentlich zitieren mal durchgelesen? Dort steht doch eindeutig drin, dass Sie nicht dauerhaft dicht sind. Eindeutig steht nur drin, dass das ein Putzanschluss ist. Nicht aber ein Fensteranschluss bauteilschließend. Wenn Sie dann die erste Skizze auf dieser Seite anschauen, erkennen Sie doch dass unterhalb der Putzschiene eine Fenstereinbaumembrane kommt. Und so kommen, wie von Ihnen zitiert Gerüchte auf, dass diese Putzschienen ein RAL-Einbau darstellen. Das Gegenteil ist der Fall. Dieser Abschnitt im Leitfaden zeigt eindeutig auf, dass diese Putzschienen nicht für eine Fensterabdichtung geeignet sind. Bei Ihnen hat es dann ein sachverständiger leicht. Der bräuchte ja nur dem Richter den Leitfaden vorlegen dann würde er erkennen, dass Sie diesen falsch ausgelegt haben.

Zum Thema:
Es sind ja auch noch andere Betrachter da, die vielleicht diese Fortführung interessiert.

Natürlich habt Ihr ja recht, dass wir uns alle an diese Normen halten müssen/sollten. Grundlegend ist das, was Herr Archimedes gesagt hat. Wir sind oft aus dem energetischen Bauen nicht in der Lage etwas auszuführen, dass es auch funktioniert. Und haben nicht den Mut >nein< zu sagen. Sicher werden jetzt wieder böse anschreiben und Beschuldigungen kommen, dass wir alle leben müssen und Geld verdienen müssen....Aber das ist doch kein Trost. Letztendlich geben uns alle vom Kollegen vor zitierte Normen als Grundlagen. Nicht aber als Lösungen. Das wir sehr oft verwechselt. Nehmen wir doch mal das ift. Da könnt Ihr beim Jehl anrufen und euch erkundigen ob Ihr was richtig macht oder nicht. Da werdet Ihr keine Antwort bekommen.
Warum denn auch. Er kennt doch diese Baustelle nicht und ob diese in eine DIN Schablone passt.

Ich möchte jetzt den Fall von Gestern weiter führen.

Skizze 1:
http://www.tektorum.de/attachment.ph...1&d=1347901694

Hier seht Ihr jetzt von dem Schadensbild von gestern die Grundbasis des Schadens.
Es wurde ein Gebäude und ich traue mich das hier kaum auszusprechen, unter Aufsicht einer Bauleitung mit einem WDVS ausgestattet. Die Fenster waren 4 Jahre alt und blieben. Über dem unteren Fenster seht Ihr einen Laubengang zum Oberen Bereich mit einer betonierten Decke. Somit das Ganze auskragend war.
Man hat dann diese blödsinnigen Attikabrüstungen im Außenbereich mitgedämmt. Man hat auch den Bodenbereich Außen vom oberen Balkon mitgedämmt. Das ging von der Höhe. Allerdings hat man im Innenbereich die Attika nicht mitgedämmt. Jetzt hat dabei jeder nach Norm und DIN gearbeitet. Dennoch ist nach dem ersten Winter gerade das Bild von gestern entstanden.

Skizze 2:
http://www.tektorum.de/attachment.ph...1&d=1347901694

Bitte entschuldigt, wenn ich eure Namen noch nicht so geläufig habe. Daher spreche ich euch nur als Kollegen an. Eindeutig war die Aussage von mir wie dann auch noch von einem Privatgutachter und einem Gerichtsgutachter, dass die innere Brüstung von der Attika hätte mitgedämmt werden müssen. Denn die Skizze 1 zeigt ganz eindeutig auf, dass hier doch Energie verloren geht.
So.... und jetzt könnt Ihr mit Normen und DIN vorgaben kommen. Solche Probleme werdet Ihr in keiner DIN finden. Hier wurde nicht mitgedacht und auch nicht entsprechend reagiert. Den in erster Linie hätte man hier die Substanz prüfen müssen, dann hätte man erkannt, dass es eventuell besser gewesen wäre, von der Dämmung die Finger zu lassen.
Das Hauptproblem ist, dass hier keine Nachbesserung möglich war, weil hier die gesamten Anschlüsse gar nicht nach den energetischen Grundlagen angeschlossen werden konnten.
Hier wurde der Bauleiter vom Richter voll in die Verantwortung genommen.

Skizze 4:
http://www.tektorum.de/attachment.ph...1&d=1347901905

Damit Ihr das Groteske an dieser Sache seht eine Ergänzung in einem anderen Fall.
Der Zimmermann hat aus einem Altbestand, einen Erker in das Dach eingebaut. Der Fensterbauer hat dann Fenster und eine Balkontüre eingebaut. Die Balkontüre ist dann, wie wir im Fensterbau das zur genüge kennen im Winter zugefroren. Und nur deswegen, weil niemand die Grundsubstanz geprüft hat.

Skizze 5:
http://www.tektorum.de/attachment.ph...1&d=1347901905

Denn unterhalb des Dielenbodens verlief ein Stahlträger, der ungedämmt aus dem Ist-Zustand nur mit Holz verkleidet war. Keiner hat dies erkannt. Dieser Träger hat dann allerdings bei den Fenstern mit einem Wert von 0,9 W(m²K) nicht die gerechtfertigte Fugendämmung erhalten um funktionsfähig zu sein.

Die Richterin war der Meinung, dass dies der Fensterbauer in seiner Prüfpflicht zu prüfen gehabt hätte. Jetzt könnt Ihr darüber diskutieren, ob eine 10-20 mm Laibungsdämmung bei einer 120 mm Wanddämmung ausreichend ist.

Skizze 6:
http://www.tektorum.de/attachment.ph...1&d=1347902099

Ausreichen würde das nur, wenn Ihr den Dämmwert mit dem Material ausgleichen würdet. Die Skizze zeigt jetzt so annähernd die Materialstärken in der Reduzierung. Aber, das geht nur wenn wir nicht den bestwertigsten Dämmstoff auf die Wand klatschen. Denn dann haben wir ja keine Reduzierungsmöglichkeiten mehr. Also ist bei Polyurethan und bei Polystyrol der >Ofen< mit der Reduzierung ganz schnell aus.
Herr Moderator: Die Schadensbilder folgen noch auf Ihre Skizze.

In der Fortsetzung zeige ich euch dann noch die Schadenbilder von einer solchen Eindämmung mit der reduzierten Laibungsdämmung. Jetzt könnt Ihr vorab wieder DIN Bücher wälzen um zu schauen, wo es drin steht, dass diese Schäden, alle von Richter/innen beurteilt nicht produziert werden dürfen?

Schlussbemerkung:
Liebe Kollegen, hier geht es nicht darum, einen Kollegen in die Pfanne zu hauen, sonder sich auszutauschen, dass gerade solche Schäden vermieden werden. Und das soll das Ziel dieser Sparteneröffnung sein. Und nichts anderes.
Natürlich ist es einfach mit 6-7 Mann auf mir rumzuhacken. Da müsste ich zur Beantwortung einen ganzen Tag aufwenden. Und das kann ich nicht. Der Bericht über die diesen Schaden (Bilder folgen noch) habe ich >Wann hört der politischen Bauschaden endlich auf< genannt. Wer die Fundstelle möchte, kann sich melden. Wer sich mit mir nicht auseinandersetzen möchte, kann ja gehen.

Gerne nehme ich die Diskussion auf sofern nicht wieder nur Zitatstellen kommen, die falsch ausgelegt werden.

Gruß Wilfried Berger
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Fenstereinbau nach &gt;Stand der Technik&lt;-m310.jpg   Fenstereinbau nach &gt;Stand der Technik&lt;-m311.jpg   Fenstereinbau nach &gt;Stand der Technik&lt;-m266.jpg   Fenstereinbau nach &gt;Stand der Technik&lt;-m267.jpg   Fenstereinbau nach &gt;Stand der Technik&lt;-m84.jpg  

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Ratschlag vom BauFachForum:
Bauschäden vermeiden ist besser wie Richter und Rechtsanwälte bezahlen.

Geändert von Samsarah (17.09.2012 um 22:20 Uhr). Grund: Wegen unerlaubter Werbung