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Kieler
 
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Hochschule/AG: Architekt

Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough

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Datum: 25.10.2012
Uhrzeit: 10:45
ID: 48326



AW: Vereinbarungen richtig abschließen #19 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von FoVe Beitrag anzeigen
...Mir leuchtet es nicht ein, warum es für die Architektur eine Honorarordnung geben muss.
Einen wichtigen Aspekt wollen wir nicht vergessen: HOAI ist Verbraucherschutz.
Woher soll der Verbraucher wissen wieviel zu wenig und wieviel zu viel ist, ab
welchem Preis begibt er sich in ernsthafte Gefahr?
Zitat:
Jetzt aber doch noch mal etwas provokant gefragt:
Würde ein "freier" Wettbewerb nicht auch die Qualität verbessern?
Wir haben doch freien Wettbewerb, Du kannst Dir im Rahmen der HOAI den
Besten aussuchen!
Es gibt da zwei Prinzipien in der Wirtschaft, wenn ich in der Schule richtig
aufgepasst habe, Maximalprinzip (mit fixem Aufwand den größtmöglichen
Nutzen erzielen) und Minimalprinzip (ein fixes Ziel mit minimalem Aufwand
erreichen).
Den oft zitierten Anspruch mit minimalem Aufwand ein maximales Ziel zu
erreichen, das geht rechnerisch nicht auf.
Und Wettbewerb im Preis wird zwangsläufig nicht zu einer Optimierung der
Prozesse, sondern zu einem Wegfall von Leistungen führen, und da sind wir
dann auch wieder bei der Haftungsfrage.
Das ist doch bei Euch Handwerkern dasselbe, bei bestimmten Einheitspreisen
unterstelle ich einfach mal, dass das nicht gehen kann, dann ist das Material
geklaut, der Lohn schwarz und/oder die Leistung mangelhaft.
Oder Martin, den Spruch musst Du doch auch kennen: "Man bekommt nur das
was man bezahlt."
Ich kann das vielleicht erkennen, aber woran erkennt das der unbedarfte
Auftraggeber des Architekten. Ich merke jeden Mal wieder, dass kein einziger
davon, der das erste Mal baut, (das gilt auch für die anderen honorarordnungs-
gebundenen Berufe) eine vage Vorstellung davon hat, was wir leisten, deren
Vorstellung ist geprägt vom ZDF Architekten, dessen Hauptaufgabe darin
besteht schicke Pläne vorm Bauherrn aufzusrollen.
Zitat:
Die Frage könnte aber auch lauten,
ob es nicht für qualitativ unterschiedliche Planungen auch
stärker variierende Entgelte geben müsste.
Wenn nur das Dein Problem ist, dann brauchen wir die HOAI nicht abzuschaffen,
dafür gibt es die Honorarzonen
Und innerhalb der Honorarzonen gibt´s dann noch eine Unterteilung in Honorarsätze,
beim Bauen im Bestand können Zuschläge zwischen 20% und 80% vereinbart werden
usw.
D.h. mit der HOAI ist keine Zwangsläufigkeit verbunden, man muss natürlich
alles vorher vereinbaren, und Archimedes beklagt ja nur die Unterschreitung
aller Mindestsätze. Wer das macht, behaupte ich jetzt, ruiniert sich entweder
selbst, oder kann das nur auf Kosten der Leistung machen.
Somit ist die HOAI in meinen Augen besser als Ihr Ruf, (die Koppelung der
Honorare an die sich im Bauprozess erhöhenden Baukosten gibt es ja auch
nicht mehr) dieser Ruf basiert nach meiner Einschätzung oft auf Unkenntnis,
wie bei Dir, wie Du selber sagst.

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