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Zitat von Archimedes Ich denke, dass hier Ausnahmen die Regel bestätigen bzw. dass es sich auf vier, vielleicht fünf Dutzend größere Büros in D. beschränkt, wo man diese Karrierechance hat und die Anzahl der Partner ebenfalls stark beschränkt ist. |
Differenzieren hilft. Auch in Wettbwerbsabteilungen gibt es eine Altersstruktur. Wer als Absolvent erkennbar talentiert ist, bleibt oftmals. Nur Leute, die über das Grundrisse-farbig-anlegen nicht hinaus kommen, sind natürlich sofort ersetzbar. Generell sind die Entwerfer aber die letzten, die fortgeschickt werden, weil sie es sind, die dem Rest ihre Arbeit beschaffen. Von Kleinst-Büros, in denen unerfahrene Absolventen als Praktikant oder für ein Trinkgeld allein an Wettbewerben arbeiten und nach drei Misserfolgen wieder gehen dürfen, ist hier nicht die Rede.
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Es werden von den deutschen Hochschulen Jahr für Jahr ca. 5.000 Leute neu auf den Markt geworfen, die vornehmlich zum Entwerfer ausbildet wurden. Wenn davon nur ein Prozent erstklassige Entwerfer sind, dann gibt es wieder 50 neue Konkurrenten. Innerhalb von 3 Jahren schon 150. Für die anderen Leistungsphasen gibt es erstmal kaum geeignete Anwärter
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Doch, es gibt Anwärter, nämlich die restlichen 4.950 Absolventen. Und der Fehler im System ist, dass die Büros den Leuten oftmals nicht die Chance geben, sich seriös in die späten Leistungsphasen einzuarbeiten und sich inhaltlich zu entwickeln. Natürlich ist niemand, der von der Hochschule kommt, ein perfekter Ausführungsplaner. Aber er kann in 3-6 Monaten schon in einigen Bereichen gut, und nach 1-2 Jahren richtig produktiv sein. In keiner Branche sind Absolventen sofort mit höchster Produktivität in Unternehmen einsetzbar. Da sind die Entwerfer, die Wettbewerbe machen, eine erstaunliche, positive Ausnahme.
T.