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Also mir ist das alles zu viel Verschwörungstheorie, es geht in der
öffentlichen Diskussion immer mehr in die Richtung, dass die
Dämmstoffindustrie die EnEV nach ihren Wünschen strickt, und weil es
auch nicht weiterführt immer hin und her zu behaupten und zu vermuten,
habe ich mal schnell ein Haus gerechnet, ein Mehrfamilienhaus:
6 Wohneinheiten
750m² Wohnfläche
850m² Nutzfläche nach EnEV
2700m³Bauvolumen
somit 2169m³ Luftvolumen.
Unser Beispielhaus ist von 1960 und wir bringen 10 cm WLG035 an die
Wände, 6cm unter die Kellerdecke und bauen 14 cm im Dach ein
(Flachdach, Aufdachdämmung), Fenster 1,3, Wärmebrückenzuschlag: 0,1.
Mit diesen Eckwerten, die aus meiner Sicht vom "Dämmwahn" ziemlich
weit entfernt sind, unterschreiten wir mit der 140% Regel die HT´
Forderungen der EnEV 2009 um etwas mehr als 50%! (tatsächlich: 0,45,
gefordert:1,4*0,65)
Lediglich die Primärforderung der EnEV, nämlich der Primärenergiebedarf,
ist etwas schwieriger einzuhalten. Das geht in unserem Falle mit einem
Gasbrennwertkessel, Heizkreis 55/45 und Kollektoren für 60%WW.
Wer wie ich in einem Gebiet tätig ist wo Fernwärme mit einem
Primärenergiefaktor von 0,64 zertifiziert wird, der hat damit aber auch
überhaupt keine Probleme.
Und das ist genau das, wo es bei all unseren Berechnungen meistens
hakt: HT´ erreicht man problemlos, aber nicht den Primärenergiefaktor
(es sei denn in einem Einfamilienhaus wo mit Pellets o.Ä. geheizt wird)
Problematisch wird es im Bestand erst, wenn aus einer Gründerzeitvilla
ein KfW Mikroklein werden soll, das hat aber mit der EnEV nichts zu tun,
sondern damit, dass die Bewohner möglichst viele Fördermittel abgreifen
wollen, somit ist das Problem nicht die Vorschrift, sondern der Nutzer,
den man vor hohen Kosten eigentlich schützen will.
Abgesehen davon gibt´s ja noch die Ausnahmeregel für Denkmäler und
andere bsonders schützenswerte Bausubstanz (da muss es nicht mal
Denkmalschutz geben)
Mein Fazit: Wer im Zusammenhang mit der EnEV 2009 von Dämmwahn
spricht, leidet unter Verfolgungswahn! |