Zitat:
Zitat von Kieler Ich habe das Gefühl Du stehst vor der EnEV wie das Kaninchen vor
Schlange. |
Das mag sein, denn ich fühle mich von den Vorschriften dieser zusammen mit EEWärmeG und dem Ausblick auf das was bis 2020 passieren soll als Planer etwas überfahren bzw. genötigt Bauweisen zu realisieren, die für mich große Haftungsrisiken bürgen können und für den Bauherrn sehr teuer werden.
Zitat:
Zitat von Kieler Sind Passivhäuser Deiner Meinung nach Wahnsinn? Die gibt´s seit über
zwanzig Jahren und sind doch kaum noch mehrpreisig. Oder bist Du
doch eigentlich nur gegen PS-WDVS an Altbauten. |
Ja und nein. Es gibt aus meiner Sicht nicht dieses schwarz-weiß. Wir bauen auch passiv, aber nicht generell. Es muss im Einzelfall beurteilt werden, was das richtige und bezahlbare ist und das geht aus meiner Sicht mehr und mehr verloren. 20 cm EPS drauf, egal ob alt oder neu, dass paßt fast immer.
Mit Zellulose und Holzfaserdämmungen arbeiten wir auch. Ist nichts neues, denn ich sitze gerade drin, kostet mehr als EPS und bürgt unter dem Putz auch Gefahrenpotential für Bauschäden, weil es sehr feuchteempfindlich ist. Kleine Schäden in der Putzoberfläche und man hat schnell ein großflächiges Problem.
Generell sind fast alle WDVS oberflächlich sehr empfindlich gegen mechanische Beanspruchungen. VHF will sich kaum einer leisten, wenn auch die Folgekosten dafür sprechen.
Wir bauen allerdings hauptsächlich neu und sehen uns da tatsächlich der extremen Übermotivation der Bauherrn, angestachelt durch Infos von Baufirmen, Herstellern und Bankmitarbeiter mit lockenden KFW-Konditionen konfrontiert. Von der WSchVo 95 sind wir dank der Mindestanforderungen an Neubauten weit entfernt.
Ich will trotz ENEV 2012/2013 im nächsten Jahr nochmal verstärkt monolithisch mit relativ herkömmlichen Ziegeln arbeiten, also nicht mit den extrem aufgelösten, fragilen mit Zusatzdämmung vollgepumpten Ziegelprodukten.
Ich werde mit Wandstärken von mind. 49 cm arbeiten müssen um die Mindestanforderungen zu erfüllen und versuche ein komplett mineralisches System an der Wand durchzuhalten. Ich verspreche mir davon ausreichende Wärmedämmung, sehr gute Wärmespeicherung, guten sommerlichen Wärmeschutz, Regulierung des Feuchtehaushaltes, ordentlichen Schallschutz, sehr wertige und langfristig wartungsarme Oberflächen, reparaturfreundliche Systeme, hohen Werterhalt.
Ich will dann mal sehen, welcher Bauherr 2035 die positivere Bilanz zieht. Der mit dem WDVS oder der mit dem Ziegelbau.