Nein, das geht doch weit über "Gebäudemanagement" hinaus, bzw. hat damit oft direkt gar nichts zu tun. Vertiefte Infos über die Ausbildungsinhalte und die Staatsprüfung bekommst Du beim Bund der Technischen Referendare:
Willkommen beim BvdtR.
Grundsätzlich übernimmst Du in den Ämtern Bauherrenfunktionen, d.h. Du bist in der Rolle eines Projektsteueres, der externe Büros und Fachleute vom Konzept bis zur Inbetriebnahme steuert und die Projekte als Projektleiter intern gegenüber den höheren Leitungsebenen hinsichtl. Budget, Qualität, Terminen, Rechtssicherheit, etc. verantwortet. Du machst auch in verantwortlicher Rolle die projektbezogenen Vergaben, Vergabe- und Nachtragsverhandlungen, auf Basis der Vergabevorschläge und geprüften Angebote, die die externen Architekten zuliefern.
Kleine Entwürfe/Projekte werden auch in den Ämtern selbst gemacht, deshalb werden da auch eine gewisse Anzahl Leute gebraucht, die das Wort "Entwurf" fehlerfrei schreiben können. Oft sind die Bauämter vertikal geteilt in den Bereich "Neubau" und "Bauerhalt". Im ersten Bereich sitzen Leute mit relativ guten Entwurfsnoten, Sinn für Konzepte und Management-Kompetenz (z.B. Neubau Erlebnisbad, Hochschule, Stadtteilzentrum), im zweiten Leute, die mehr technisch orientiert sind und sich aus Entwerfen nicht so viel machen. Die sind dann dafür zuständig, glanzlosere (Teil-) Sanierungen einfach technisch richtig und terminlich und finanziell solide umzusetzen (Flachdachsanierung Grundschule XY, Fassadenerneuerung Rathaus West / Abschnitt IIb).
Ich habe schon junge Kollegien im Neubau-Bereich angetroffen, die guter Laune waren und sich fair und kompetent ausgetauscht haben. Das hat mir gefallen. Für Leute, die im Detail selber an Konzepten und Projekten kneten und gestalten wollen, ist der Job aber nichts, da geht es mehr um eine entferntere, grundsätzliche Richtungssteuerung (welcher energetische Standard? welche Bauweise? welche Architektursprache?). Und dann setzt Du Dich mit den externen Architekten an den Tisch und lobst die eine Variante und runzelst bei der anderen die Stirn, fragst hier kritisch nach, bittest dort um eine Überarbeitung. Und am Ende gibst Du als Bauherren-Vertreter Dein O.K.
T.