Zitat:
Zitat von Florian Also bei entsprechender Bezahlung finde ich das OK. |
Die Bedingung ist in unserer Branche ja wohl glatte Theorie. Es gibt zwar grundsätzlich schon einen gewissen Zusammenhang von höherer Verantwortung (z.B. als Projektleiter), höherer Bezahlung und einem noch größeren zeitl. Engagement (abends bis in die Puppen und am Wochenende zur Sonderschicht). Ich denke aber, dass wir hier beim TE von einem lupenreinen Ausbeutungs-Vertrag für einen Berufsanfänger ausgehen dürfen.
Zur Überstunden-(Un-)Kultur kann man noch viel sagen, nicht nur dass die Produktivität und Qualität ab der Tagesstunde 10-12 in der Regel *leicht* abnimmt. Ich habe schon mehrere Chefs kennengelernt, die eine exzessive Leistung (wohlgemerkt freiwilliger!) Überstunden nicht sehen wollten. Ausdrückliche Maßgabe der Geschäftsleitung war, das Arbeitspensum in 8-9 Std. täglich zu schaffen, ohne Raubbau an seiner Substanz zu betreiben.
Alle Hinweise hier von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite, dass man von der nominellen Arbeitszeit ja auch jeden Blick aus dem Fenster und jeden WC-Besuch abziehen müsse, insinuiert eine in unserer Branche allgemein geringe Netto-Arbeitsproduktivität. - Das Gegenteil ist doch wohl der Fall. Jeder macht 12 Sachen gleichzeitig, mit Deadlines, die mehr oder weniger weit in der Vergangenheit liegen.
Die Frage des TE war, ob so ein Arbeitsvertrag mit 48 Regelstunden O.K. ist. Ich wiederhole meine Antwort: Nein, ist er nicht. Sollte man nicht unterschreiben. Es sollte Grenzen geben.
T.