Zitat:
Zitat von Kieler Wie handelt denn nun derjenige Anbieter, der eine Unwucht in diesem
Verhältnis ausnutzt? Ist denn die Motivation nicht: "Da wird schon einer
kommen, der genug in Nöten ist das Angebot anzunehmen" oder ist die
Triebfeder tatsächlich eine gute Kraft für gutes Geld und zu fairen
Bedingungen einstellen zu wollen, der dann auch länger arbeitet, weil er einem dann mehr Gutes tut? |
Ich denke, wir Beide wissen, dass es auch anders geht bzw. gehen muss.
Aber tun wir doch nicht so, als wäre unsere Branche eine Ausnahme und hören mit dem Selbstbemitleiden auf.
Natürlich wird jede Situation und Marktschwäche ausgenutzt und es finden sich auch immer Leute, die sich ausnutzen lassen. Das ist aber doch nicht eine Erfindung der Architekturbranche, sondern in allen Bereichen zu beobachten.
Wieso hat denn Jeder von uns schonmal bei Amazon irgendwas 10% billiger per Internet gekauft, während die nette Buchverkäuferin zwei Straßen weiter um's wirtschaftliche Überleben kämpft?
Bequemlichkeit, Geiz, fehlendes Mitgefühl... Eigenschaften, die man selbst an den Tag legt, aber Arbeitgebern gerne vorwirft und fehlende Moral anprangert.
Zitat:
Zitat von Kieler Dieser Satz heißt für mich übersetzt: Er hat ein Fingerspitzengefühl dafür,
wie hoch aktuell am Markt die Schwelle des Leidensdruckes zum gerade noch
Annehmbaren ist. |
Klar, dass gehört bei Einigen dazu. Letztendlich geht es doch allen AGs darum möglichst viel verwertbare Leistung vom AN für möglichst wenig Geld zu bekommen. Netten AGs ist dann vielleicht das gute Gefühl und das Lächeln der Mitarbeiter noch ein paar Euro mehr wert. Aber auch der nette AG muss sich langfristig auf dem Markt gegen die "bösen" AGs behaupten und das kann er nicht, wenn er immer deutlich teurer als diese ist, weil er seine Mitarbeiter so gut wie möglich behandeln möchte.
Ich bleibe dabei:
Ich finde an einem 48-Stundenvertrag zunächst nichts Verwerfliches. Man muss die sonstigen Bedingungen betrachten und für sich befinden, ob es akzeptabel ist.