AW: planen vom Anbau an bestehendes Wohnhaus
# 10 ( Permalink)
Social Bookmarks:
Ich finde der Buchtitel führt auch irre. Vor allem gab es ein solches Buch vor wenigen Jahren noch als Variante: Kostengünstige Einfamilienhäuser unter 1.000 /m². Ich bezweifele allerdings die Seriosität mancher Beispiele, weil eine genau Aufstellung bzw. der Kostennachweis in diesen Büchern fehlt und meines Erachtens gewisse Dinge unterschlagen werden, vor allem wenn man dort Häuser mit aufwendigen Vorhang- oder Klinkerfassaden und sehr großen Fensterelementen abbildet. Auch fehlt die Berücksichtigung des Regionalfaktors: In der Uckermark baue ich durchaus 30% günstiger als im Großraum München oder auf Sylt. Wir liegen lt. BKI in unserer Region 3,5% über dem Bundesdurchschnitt.
Bezieht man die 1.500 Euro/m² auf die Gesamtfläche eines Wohnhauses, also Wohnfläche + Nutzfläche, dann ist das durchaus als reine Baukosten momentan noch bei einer Standardbauweise und -ausstattung beim EFH-Neubau geradeso zu schaffen. Es wird allerdings immer schwieriger, weil die Baukosten und die Anforderungen an Gebäudehülle und - technik (siehe ENEV 2014) permanent weiter steigen.
Und, nur reine Baukosten für 1.500 Euro/m² (KG 300+400) lieber Bauherr, dass bedeutet:
Honorare für Architekt, Statiker, Energieberater, Bodengutachter, Vermesser, Sigeko, Anschlußkosten an die öffentliche Ver- und Entsorgung, Energiekosten, Außenanlagen, Möblierung, Grundstück, Versicherungskosten etc. kommen noch dazu.
Diese Kosten sind aber so individuell, dass die Gesamtkosten des Projektes durchaus ca. 50% - 150% über dem Preis liegen können, der sich über diese simple Flächen-Berechnung zunächst ergibt.
Deswegen finde ich o.g. Buchtitel auch sehr unglücklich. |