Hallo zusammen,
ich habe mich hier Registriert weil ich der Meinung bin das es an der zeit ist ein paar Kollegen den Kopf zu waschen.
Es ist an der Zeit das ein Umdenken stattfindet. Es wird immer mehr gebaut und die Nachfrage an Architekten und Bauingenieuren steigt stätig an. Trotzdem gibt es noch genug Kollegen auch aus dem eigenem Freundeskreisen die mit ungefähr drei Jahren Berufserfahrung mindestens ein Projekt oder mehr selbständig leiten und immer noch weniger als 2700 € Brutto verdienen.
Mittlerweile sind wir an einem Punkte an dem es uns derzeit nicht besser gehen könnte. Siehe nur als Beispiel folgenden
Link
Zudem wächst die Nachfrage an Architekten, da die Umstellung des Bachelor und Master Systems ihr übriges tut. Die Anzahl der Studium Abgänger sinkt rapide. In den letzten 3 Jahren gab pro Semester im Durchschnitt 15 Master Absolventen an der FH. Zu unseren Zeiten waren wir jedes Semester im Durchschnitt 80 Dipl.-Ing. Absolventen. Dies macht sich auch in den meisten Büros bemerkbar, da immer mehr Architekten aus dem Ausland, wie Spanien, Türkei, und Italien eingestellt werden. Dies konnte ich in Vergangenheit immer häufiger beobachten. Diese Tatsache und die Tatsache dass immer mehr gebaut wird, tragen dazu bei das der Beruf des Architekten zumindest in Deutschland wieder gefragt ist.
Ich selbst habe mit 2 1/2 Jahren Berufserfahrung innerhalb von 6 Wochen bei Gehaltsvorstellungen von 36.000 - 39.000 sage und schreibe 8 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen und 4 zusagen bekommen. Letztendlich wird es der Job sein an dem sogar mehr verdienen werde als ich verlangt habe. Mit 42.000 Jahresgehalt als Bauleiter. Meine Kündigung reiche ich gleich Morgen früh ein.
Und bitte verschont mich jetzt mit Sprüchen wie, die Armen Arbeitgeber können nicht mehr Zahlen das sie hohe ausgaben etc...
Das ist das Problem des Arbeitgebers. Er allein trägt das Risiko. Aus dem Grund verdient er auch das Vielfache. Aus diesem Grund ist er auch verantwortlich dafür, sich an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Denn ein Arbeitgeber der nicht in der Lage ist aus der aktuellen Marktsituation ein ordentliches kapital rauszuschlagen, schadet unserer Berufsbranche mehr als dass er ein nutzen hat. Und schafft er es nicht seine Angestellten angemessen zu bezahlen sollte er sich vielleicht mal Gedanken darüber machen ob die Position des Arbeitgebers das richtige für Ihn ist. Entweder er macht endlich mal Abstriche an seinem Eigenen Gehalt oder er lässt es ganz sein. Das ist meine Meinung.
In der Vergangenheit ist es schon zu oft Passiert dass viele Büroinhaber Ihre Dienste gegen die Honorarverordnung HOAI weit unter dem was Ihnen zustand angeboten haben. Um den Auftrag auch zu bekommen. Und ich brauche jetzt nicht zu erwähnen dass selbst diese mittlerweile angehoben wurde. Dies konnte man sich solange leisten wie es Arbeitsnehmer gab die für einen Hungerlohn einen Job annehmen mussten und unbezahlte Überstunden leisteten. Kein Sorge der Löwe nimmt sich schon seinen Anteil. Und ich rede hier nicht von den kleinen Büros die Einfamilienhäuser Bauen. Gespart wird immer an den Arbeitnehmern die auch selbst daran schuld sind da sie es mit sich machen lassen. Und viele der Opfer verteidigen diese Art der Ausbeute zusätzlich, damit sie sich für Ihr eigenes Versagen ein besseres gewissen einreden können.
Die Zeiten sind jetzt vorbei. Aber nur wenn es auch alle verstanden haben.
Danke
ps. Archimedes (Arbeitgeberfreund), auf dein Statement bin ich jetzt mal gespannt... was ich mir da durchgelesen habe fand ich immer sehr amüsant…