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mika
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Datum: 03.03.2014
Uhrzeit: 17:49
ID: 52257



AW: Studium/Praxis #3 (Permalink)
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Ich habe gerade erst neulich bei einer Diplom Präsentation mit meiner Freundin (keine Architektin) darüber diskutiert.
Aus meiner Sicht, wird, zumindest an den Universitäten, das Entwerfen gelehrt/studiert. Und da die Studentenzahl an den meisten Unis zu hoch ist, bleiben Dinge wie Baukonstruktion, Bauphysik, usw. meist außer Acht oder unterbewertet. Es bleibt in der Regel beim 1:100.
Sicher gibt es auch mal integrative Entwürfe und Seminare in den naturwissenschaftlich technischen Fächern, aber deren Anteil verglichen mit dem Entwurf ist eher gering, man kann sich über Gruppenarbeiten durchmogeln usw..

Um Entwerfen zu lernen ist ein freier Kopf wichtig. Dafür ist das dann auch ganz gut so.

Andererseits werden nicht alle Architekturstudenten Stararchitekten, die sich um so was nicht kümmern müssen. Die meisten arbeiten die ersten Jahre als Bauzeichner. Das sind oft bittere Jahre, weil man nur die Ideen anderen auf Papier um zu setzten hat, und erwartet wird, dass man alle technischen Regelwerke und deren Konstruktionen als Detail kennt.

Die Idee eines AIP ist daher nicht abwegig. Aber garantiert auch noch nicht, dass man den Einblick in Baugeschehen bekommt. Nicht selten kommt es vor, dass man über Jahre das gleiche macht, z.B. Wettbewerbe oder das Gegenteil Fliesenspiegel.

Aus meiner Sicht fehlt in vielen Architekturbüros die Erkenntnis, dass man Mitarbeiter führen muss, und Wissen im Büro gepflegt, erhalten und weitergegeben wird. Manche Büros legen sich dazu z.B. eigene Detailsammlungen an oder haben zumindest die Standard-Detailsammlung, Neufert und alle gängigen Regelwerke da. Ist aber nicht immer der Fall, und das sind dann die jungen Architekten, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, auch nicht von der VDI 6000.

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