Jochen,
ich geb dir insofern Recht, als dass IMHO doch vielerorts die Sicht für die Details bei den Jungarchitekten (noch) nicht ausgeprägt vorhanden ist.
Ich erlebe dies in der täglichen Praxis sehr oft.
Wenn es nachher in der Praxis der BAuleitung darum geht, die Striche der Planungszeichnung in die Tat umzusetzen,
merken viele der Entwerfer zum ersten Mal, was sie da so "verbrochen" haben.
Allerdinmgs braucht es auch die eine oder odere neue Idee, sonst gäbe es keine Weiterentwicklung. D
ennoch fehlt vielen einfach die Praxis, so dass bei der Durchsetzung der Planungsideen oftmals viel Geld verbrannt wird.
Eine gute Symbiose zwischen Planern, Bauleitern und Handwerkern scheint mir da nach wie vor die beste Weise zu sein.
Ein nahczuweisendes verpflichtendes Praxisjahr halte ich aber für sehr gut.
Soviel wird da nicht geschummelt. Wieso auch? Bedarf an "Hilfskräften" ist doch in jedem Baucontainer zu spüren.
Wenn hier noch eine vernünftige Entgeltregel für Praktikanten dazu kommt, dann wäre das in meinen Augen eine gute Sache.
Welcher Chef eines Architektenbüros würde beispielsweise denn eine/n Architekten einstellen wollen, der bei diesem Praxisjahr geschummelt hätte?
Was die Handwerker anbelangt, so stimme ich dir auch in manchen Dingen zu.
Es gibt ja immer weniger der klassichen Handwerker und ihrer Aufgaben.
Die "Baumeister" sterben so nach und nach weg
Allerdings ist dies auch der Bauindustrie geschuldet. Wer der großen GUs z.B. wollte und will denn mit selbstbewussten Handwerkern arbeiten?
Die wollen doch nach meiner Erfahrung alle am liebsten die austauschbaren Gesichter von Leiharbeitern auf ihren Baustellen rumhuschen sehen.
Wehe dem Handwerker, der dort einem GU mal Contra gibt.
Das mittlerweile wieder viele Architekten sich mit "ihren" Handwerkern bereits im Planungsstadium kurzschließen, finde ich ja ganz gut.
Das wird nur nicht von den Bauherren honoriert.
Hier wäre es auch sinnvoll, wenn die Honorarordnung darauf eingehen würde.
Wenn ein Planer entsprechendes Fachwissen betreibt, so muss dafür auch eine Vergütung vorgesehen sein.
Wie oft z.B. werden wir herangezogen um im Vorfeld eine sehr ausführliche Planung von Trennwandanlagen zuzusteuern.
Und erst ein daraus generierter Auftrag bringt uns dann eine entsprechende Vergütung.
Gleiches habe ich auch zu meinen Zeiten im Holzbau erlebt.
Die Büros wollen da schon gerne die Hilfe der Handwerker und Fachplaner in Anspruch nehmen.
Nur anschließend denen auch einen Teil des Honorares abzugeben scheint weniger beliebt zu sein
Ist aber - glaub ich - eh eine andere Baustelle