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Hallo zoralora,
wenn es so war, dann bist Du eine erfreuliche Ausnahme.
Hattest Du vor Deinem Studienabschluß bereits reichlich Büroerfahrung gesammelt oder vorher eine Lehre beim Architekten absolviert?
Das wäre eine mögliche Erklärung für mich.
Nach einigen Wochen oder wenigen Monaten funktioniert bei "unerfahrenen" Absolventen noch recht wenig ohne häufige Anleitung und Betreuung, selbst wenn das Büro gute und nachvollziehbare Strukturen hat. Es müssen gerade am Anfang viele Arbeitsstunden doppelt bis dreifach geleistet werden, weil einer erklärt und einer zuhört und dann erst was gemacht wird. Was vom Absolventen gemacht wird, dauert deutlich länger als bei erfahrenen Kräften. Das ist verständlich und nicht schlimm, aber rentabel ist das in den ersten Monaten nicht.
Deswegen finde ich die Einstiegsgehälter nach T3 wirklich nicht zu gering, denn erst nach schätzungsweise 8-12 Monaten tritt dann erstmals ein Break-Even zwischen Ausgaben und Einnahmen für den neuen Mitarbeiter ein, wenn der Neue es nicht über zahlreiche unbezahlte Überstunden kompensieren möchte. Wovon ich gar nichts halte.
Wenn ein Chef einen Absolventen nach wenigen Wochen alleine auf einen Bauherrn, eine Ausführungsplanung oder eine Baustelle loslässt, dann gehört entweder Verzweiflung oder Gottvertrauen dazu, denn die Sache wird oft zum Bumerang. Leider teile ich diese Erfahrung mit vielen anderen Kollegen. |