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Ich habe weder eine Ausbildung noch Zivildienst noch ein freiwilliges soziales Jahr vor meinem Studium gemacht. Daher hatte ich irgendwann das Gefühl, dass ich total unreif und unsicher bleibe, wenn ich einfach durchstudiere - so war ich ein Jahr im Ausland an einer Uni und habe auch sonst relativ lang studiert (weit mehr als die Regelstudienzeit).
Nebenher habe ich die letzten Semester als Hiwi und in Architekturbüros gearbeitet. Da hatte ich z.B. in der Werkplanung mitgearbeitet und LVs vor Versand noch mal durchgelesen. Was man halt so macht als Student, wenn man nicht gerade an einem Wettbewerb mitarbeitet.
Das klappt aber mit dem Bachelor-Master-Murks nicht. Irgendwie geht da verloren, daß man eine gewisse Lebenserfahrung sammeln und eine eigene Haltung entwickeln muss, anstatt in Rekordzeit als perfekte Kostenberechnungs- und Ausschreibungsmaschine von der Hochschule abzugehen.
Mein erster Chef und die Kollegen haben mich schlichtweg ernstgenommen und viel mit mir diskutiert. Dadurch hat man mir wirklich Selbstbewusstsein für die Baustelle und alles drumrum mitgegeben!
Meine eigene Haltung ist einfach, daß ich a) nicht auf den Kopf gefallen bin und was kann, daß ich aber b) die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen habe. Und ich kenne viele ehemalige Kommilitonen, die das genauso handhaben und gut damit fahren.
Idealerweise hat man ein Gegenüber auf Arbeitgeberseite, von dem man weiß, daß man IMMER mit Fragen und Anliegen zu ihm kommen kann. Auch mit meinem jetzigen Chef ist es so. |