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Hallo liebes Forum,
Ich habe mich angemeldet, weil ich eure Erfahrungen und Meinungen hören möchte.
Erst mal zu mir: Ich habe an einer (Fach)Hochschule meinen Bachelor-Abschluss in Architektur erlangt. Zurzeit befinde ich mich im zweiten Master Semester an der Universität in Stuttgart. Für mich war es wichtig, den Studienort und auch die Hochschule zu wechseln.Bereits seit dem dritten Semester arbeite ich als studentischer Mitarbeiter in Büros.
So habe ich in einem sehr kleinem Büro (3 Architekten) fast 1,5 Jahre erste Erfahrungen sammeln können. Das Büro war ziemlich jung doch es gab bereits einen größeren Auftrag. Die Aufgaben waren sehr unterschiedlich, doch oft waren es eher "Zuarbeit" Aufgaben wie Maßen ziehen, Modelle bauen, mit ArchiCad zeichnen, zeichnen, zeichen,...
Meine zweite Arbeitsstelle war auch in einem kleineren Büro (4 Architekten, 1 Bauing.) Das Büro hat eigentlich nur bis LPH 4 geplant und dann die Aufgaben an andere Büros abgegeben. Hier gab es einige Projekte, über ein 6-Familien Haus, einem Geschoßwohnungsbau in Frankfurt bis zu Altenpflegeheim war einiges dabei. Hier waren meine Aufgaben schon etwas besser. So konnte ich die Tiefgarage und das UG planen. Und natürlich wieder viel mit ArchiCad zeichnen... Insgesamt habe ich hier 6 Monate gearbeitet.
Nun arbeite ich in einem großen Büro (ca. 50 Mitarbeiter) Meine Aufgaben sind oft "stupide" Sachen wie Türlisten erstellen, Flächen raus messen, Wandlängen messen, etc. Ich mache eigentlich kaum etwas wirklich "kreatives" und so langsam merke ich, wie mir die Arbeit überhaupt keinen Spaß macht. Ich dachte, dass nur ich als Student mit solchen Aufgaben konfrontiert werde, aber dem ist nicht unbedingt so. So arbeiten auch "richtige" Architekten oft an ziemlich langweiligen Routine Aufgaben wie Tabellen erstellen etc. Zu allem Übel kommt noch hinzu, dass das Büro AutoCad nutzt, was meiner Meinung nach extrem auf die Produktivität und Effizienz der Mitarbeiter Auswirkungen hat.
Warum ich das ganze schreibe?
Ich merke im Moment, dass mir die Arbeit (wie sie im Moment ist) einfach keinen Spaß macht. Ich fühle keine Identifikation mit den Aufgaben und empfinde die Aufgaben oft als sinnlos. Von Kreativität kann überhaupt keine Rede sein, dabei war das der Grund, weshalb ich Architektur studiert habe...
Ich war vor kurzem in Kopenhagen und habe mir auch dort einige Architektenbüros angeschaut und irgendwie wirkte alles auf mich "frischer, kreativer und lebendiger", aber meine Erfahrung bis jetzt ist eigentlich fast das Gegenteil davon. Ich bin am überlegen, ob ich nicht das Büro wechseln oder aber mich anderweitig orientieren kann/soll. Wenn der Job so stupide ist, dann möchte ich wenigstens gut bezahlt werden und überlege aus dem Grund es in der Industrie zu probieren.
Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und wie geht ihr mit diesem Büroalltag um? |